Aktuelle Projekt-Informationen / Stand: 4. Dezember 2001

Helfen Sie SUPPORT durch Ihre Unterschrift ... denn nur gemeinsam sind wir stark!

Nachdem sich die Verbände der Gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen endgültig geweigert haben, zur Weiterfinanzierung von SUPPORT beizutragen, mußte die Ärztekammer Niedersachsen nun die Konsequenzen aus dieser Blockadehaltung ziehen. Deswegen wird die Ärztekammer ihre bisherigen Aktivitäten zum Ende des Jahres einstellen (vgl. dazu auch die ausführliche Pressemitteilung 12/2001).

Nun regt sich aber entschiedener Widerstand in der Region! Bürgerinnen und Bürger, Studentinnen und Studenten, Kirchenvertreter beider Konfessionen, aber auch Politikerinnen und Politiker aller Parteien sowie nicht zuletzt Patienten und ihre Angehörigen machen sich für den Erhalt von SUPPORT stark.

So sammeln zahlreiche Freiwillige in der Bevölkerung Unterschriften, mit denen „die Verantwortlichen in Politik und Krankenkassenverbänden“ aufgefordert werden, „geeignete Rahmenbedingungen und eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen, damit auch in Zukunft der Wunsch vieler unheilbarer Kranker erfüllt werden kann, im häuslichen Umfeld betreut zu werden und dort auch in Würde zu sterben.“ Daneben werden von den Entscheidungsträgern explizit auch konkrete Schritte zum Erhalt von SUPPORT gefordert.

Viele Delegierte der Versammlung der ÄKN, die am 10.11.2001 in Hannover getagt hat, sowie nahezu alle Mitglieder des Kammervorstandes haben den besagten Forderungen mit ihrer Unterschrift bereits Nachdruck verliehen. In nur 14 Tagen lagen schon mehr als 5.000 Unterschriften vor. Die Aktion muß aber unbedingt weiter gehen: Es ist deshalb wichtig, daß diese Resolution landesweit noch von möglichst vielen anderen Personen unterstützt wird.

Sie können sich jetzt die Unterschriftenliste downloaden, ausdrucken und in der Praxis, in der Klinik, an anderen Arbeitsplätzen und auch im Bekanntenkreis unterzeichnen lassen. Die ausgefüllten Vordrucke sollten anschließend an die AG SUPPORT, Waldweg 35, 37073 Göttingen geschickt werden. Über diese Adresse oder telefonisch unter 0551-394069 können die Unterschriftenlisten auch jederzeit als fertige Ausdrucke angefordert werden. Die AG SUPPORT wird die Listen zunächst zentral sammeln und dann schließlich im Rahmen einer Pressekonferenz an die verantwortlichen Politiker auf Landes- und Bundesebene übergeben.

Wir danken allen Beteiligten schon jetzt für ihre Bemühungen!
Während Privat- und Firmensponsoren sich verstärkt für SUPPORT engagieren
stehlen sich die Krankenkassen weiter aus der Verantwortung!
Am 12. Oktober hat auf Referentenebene ein weiteres Gespräch zwischen den Verbänden der Gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen und zwei Vertretern der ÄKN sowie Mitarbeitern von SUPPORT stattgefunden.

Leider gab es auch im Nachgang zu diesem Termin weiterhin keine Bereitschaft der Krankenkassen, sich "in Sachen SUPPORT" zu engagieren ... und das, obwohl den Entscheidungsträgern ausführliche Zahlen, Daten und Fakten zur Verfügung gestellt wurden, die den Erfolg der bisherigen Arbeit "schwarz auf weiß" belegen!

Um so dankbarer registriert die ÄKN die Bereitschaft Einzelner, durch z.T. sehr großzügige Spenden gezielt zum Erhalt des Projektes und insbesondere zur Fortsetzung des Versorgungsangebotes beizutragen.

Stellvertretend für viele Sponsoren sei an dieser Stelle Armin Asselmeyer, dem Geschäftsführer und Inhaber des Sanitätshauses o.r.t. in Göttingen, gedankt, der aus Anlaß des 5-jährigen Bestehens seines „jungen“ Unternehmens Professor Dr. Heyo Eckel, dem Präsidenten der ÄKN, am 25. Oktober eine Spende über DM 11.000.- für die Arbeit von SUPPORT übergab.

Mehr aktuelle Informationen in den Pressemitteilungen 8, 9, 10 und 11/2001.

 Lesen Sie hier, was das
 ROBERT-KOCH-INSTITUT
 zum Projekt SUPPORT schreibt
Das Heft 01/2001 der vom Robert-Koch-Institut herausgegebenen Reihe Gesundheitsberichterstattung des Bundes behandelt das Thema "Sterbebegleitung".

Auf Seite 11 dieses Themenheftes heißt es: "Als Beispiel für professionelle, patientenzentrierte Palliativmedizin soll das mehrfach ausgezeichnete SUPPORT-Projekt (...) genannt werden, das ebenfalls durch das Bundesministerium für Gesundheit finanziert wurde. Durch die SUPPORT-Versorgungskette können zwei Drittel der betreuten Tumorpatienten ihrem Wunsch entsprechend zu Hause sterben, während diese Patientengruppe sonst zu 80-90% im Krankenhaus verstirbt. Weiterhin konnten Qualitätszirkel der beteiligten Ärzte, palliativmedizinische Konsiliardienste, Fortbildung für Pflegepersonal und Öffentlichkeitsarbeit realisiert werden.

    







Gemeinsam mit dem Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin der Universität Göttingen hat die Ärztekammer Niedersachsen auch im ersten Halbjahr 2001 die erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Arbeit des Modellprojektes SUPPORT finanziert, nachdem die ursprüngliche Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit nach drei planmäßigen Jahren und einem weiteren Jahr Verlängerung Ende 2000 endgültig ausgelaufen war.

Jetzt mußte das seit 1996 arbeitende Modellprojekt zum 30. Juni 2001 das bisherige Betreuungsangebot einstellen. Diese Entwicklung erscheint um so bedauerlicher als das Projekt nach wie vor nahezu ungeteilte Akzeptanz bei niedergelassenen Ärzten und ambulanten Pflegediensten, vor allem aber bei den betroffenen Patienten selbst und deren Angehörigen erfährt. Diese hohe Wertschätzung spiegelt sich in zahlreichen Schreiben wieder, mit denen gegenüber der Kammer bzw. dem Projektteam Dank und Anerkennung bekundet werden.

Um so schwerer fällt der ÄKN ihre Entscheidung, diese Erfolgsgeschichte jetzt aus Kostengründen zu beenden. Die Kammer bittet alle Patienten und ihre Angehörigen sowie alle Kooperationspartner um Verständnis für diesen höchst unpopulären Schritt. Die starre Haltung der Krankenkassen läßt der ÄKN leider keine andere Wahl. Lesen Sie das gemeinsame Statement von ÄKN und Projektleitung zur eigens veranstalteten Pressekonferenz am 6. Juli 2001 in Hannover. Zur Abmilderung der Konsequenzen für die bislang betreuten Patienten soll versucht werden, die dringend benötigte palliativmedizinische Expertise mit Hilfe von Spendenmitteln zumindest noch für eine befristete Übergangszeit weiter anzubieten. Deshalb sind die Betreiber von SUPPORT weiterhin dringend auf die Unterstützung durch private und institutionelle Sponsoren angewiesen!

Ausbau der Palliativmedizin ist der richtige Weg – das Projekt SUPPORT als ethische Alternative zur Freigabe der Euthanasie

Solange in Deutschland – abgesehen von einigen wenigen Modellregionen – keine tauglichen Versorgungsstrukturen zur Betreuung terminal kranker (Tumor-)Patienten verfügbar sind, ist die gesellschaftliche Diskussion über die Freigabe der aktiven Sterbehilfe bedenklich. Der Wunsch des Patienten sollte solange nicht als entscheidendes Kriterium für die vehemente Forderung nach Freigabe der aktiven Sterbehilfe angeführt werden, wie nicht auszuschließen ist, daß dieser Wunsch nach aktiver Hilfe zum Suizid eventuell nur reaktiver Ausdruck negativer Erfahrungen mit der völlig unzureichenden Versorgungssituation ist. Deshalb ist die Vorhaltung optimal tauglicher palliativmedizinischertrukturen für terminal Kranke eine Minimalvoraussetzung für die Annahme einer freien Willensentscheidung des Patienten zum Suizid.

Lesen Sie dazu einen Vortrag von Dr. med. Franz Bernhard M. Ensink, dem SUPPORT-Projektleiter, in dem die Frage der Euthanasie kritisch reflektiert und ethisch zu präferierende Alternativen dargestellt werden.

Lesen Sie hier die offizielle Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zur Euthanasie-Debatte

5. Auszeichnung für SUPPORT in 4 Jahren!

Für den innovativen Charakter des Projektes, für das Engagement bei der Umsetzung der Projektidee sowie für die bisher erzielten hervorragenden Ergebnisse war SUPPORT in den vergangenen drei Jahren bereits mit vier nationalen Preisen ausgezeichnet worden. Darunter waren auch zwei Preise, die in Zusammenarbeit mit dem AOK-Bundesverband bzw. zusammen mit dem Bundesverband des VdAK/AEV verliehen wurden.

Als weitere Auszeichnung erhielt SUPPORT nun am 14. März 2001 den schon im Jahr 1990 gestifteten und mit einem Preisgeld in Höhe von DM 10.000,- dotierten Förderpreis der Niedersächsischen Krebsgesellschaft e.V. für das Jahr 2000.

Dieser Wissenschaftpreis wurde verliehen an die beiden Projektleiter von SUPPORT, Dr. med. Franz Bernhard M. Ensink und Dr. med. Gerd-Gunnar Hanekop, vom Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin des Göttinger Klinikums, die ihr Preisgeld sogleich in voller Höhe dem Projekt zur Verfügung stellten.

Mehr Informationen in unserer Pressemitteilung 4/01

In Kooperation mit der Ärztekammer Niedersachsen hat das Zentrum Anaesthesiologie, Rettungs- und Intensivmedizin der Universität Göttingen im Jahr 2000 den Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) in Göttingen ausgerichtet. Die Veranstaltung unter dem Motto "Palliativmedizin - Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung" fand vom 28. bis 30. September 2000 im ZHG der Universität. Der Anchorman der ARD-tagesthemen und Publizist Ulrich Wickert, der Schirmherr von SUPPORT(s.w.u.) moderierte eine öffentliche Podiumsdiskussion. Doris Schröder-Köpf, die Frau des Bundeskanzlers, übernahm zudem die Kongreß-Schirmherrschaft. Es wurden mehr als 1000 Besucher aus dem In- und Ausland begrüßt! Hier finden Sie Hauptprogramm und Kongreßbericht zum Download
Nachdem der zukunftsweisende Charakter dieses Modellprojektes schon im Mai 98 durch die Verleihung des 1. Deutschen Innovationspreises Medizin und Gesundheit ausgezeichnet wurde, hat SUPPORT nun noch drei weitere bedeutende Preise entgegennehmen können.

Am 17. April 99 wurde dem Projekt auf dem Kongreß „Umbau oder Abbau im Gesundheitswesen“ der Deutsche Gesundheitspreis: Innovationen im Gesundheitswesen 1999 verliehen.

Am 21. April folgte dann der 1. Förderpreis für Palliativmedizin.

Am 22. April 99 schließlich konnte der Leiter der Göttinger Arbeitsgruppe den in einem bundesweiten Innovationswettbewerb ausgeschriebenen Berliner Gesundheitspreis 99 entgegennehmen. Diese Ausschreibung war vom Bundesverband der AOK und der Ärztekammer Berlin gemeinsam initiiert worden unter dem Motto „Gesundheitsziele – Strategien für eine bessere Gesundheit“.

 

Mehr Informationen in unserer Pressemitteilung 5/99

Mit dem Nachrichtenmoderator und Publizisten Ulrich Wickert hat 1999 eine der renommiertesten Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben in Deutschland die Schirmherrschaft für SUPPORT übernommen!
Unter dem Motto "80 Stunden rund um Deutschland" startete Autohaus Renault-Hermann am 29.8.98 die "Kangoo-Trophy". Ziel war es, Autos für die mobilen Einsätze unserer Palliative-Care-Teams zu beschaffen. Dazu wurden Treffen mit Sponsoren aus Handel und Industrie sowie mit Vertretern der Presse veranstaltet.

Vom Start in Mühlhausen haben 10 Renault Kangoo und 2 Begleit-PKW die Rundfahrt absolviert. Zum Abschluß fand in Hamburg und Hannover je eine Pressekonferenz mit Sponsoren und prominenten Förderern von SUPPORT statt. "Lohn der Angst": 2 neue SUPPORT-Twingos von Renault-Hermann und weiteren namhaften Sponsoren sind im Einsatz!


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