Interkulturelles Training




Grundkonzept Interkulturelles Lernen und Interkulturelles Training

Die zunehmende Globalisierung und Multikulturalisierung unserer Lebensverhältnisse und unserer Arbeitswelt stellen vielfältige neue Anforderungen, auf die wir uns durch interkulturelles Lernen vorbereiten müssen. Durch interkulturelles Training wird interkulturelles Lernen in gezielter Weise unterstützt.

Interkulturelles Training fördert in erster Linie Fähigkeiten zum Umgang mit Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung und zum angemessenen Verhalten im Ausland, gegenüber Ausländern im Inland und in anderen interkulturellen Kontexten (z.B. auf internationalen Konferenzen). Es hat jedoch auch immer Auswirkungen auf kulturelles Lernen, d.h. auf das Bewußtsein für eigene kulturelle Prägungen und eigene kulturelle Identität. Und es weist über sich hinaus auf transkulturelles Lernen, d.h. auf Situationen, in denen wir mit Menschen unterschiedlicher
kultureller Prägung gemeinsam an neuen Kulturformen arbeiten, die über die der Beteiligten hinausweisen.

Zielgruppen für interkulturelles Training sind

  • Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit im Ausland arbeiten (z.B. Entwicklungshelfer, Experten, Manager, Militärangehörige, Berater etc.),
  • Personen, die aus privaten Gründen längere Zeit im Ausland verbringen (z.B. als Familienangehörige oder Touristen),
  • Personen, die an Kulturaustauschprojekten mitarbeiten (z.B. Austausch von Jugendlichen, Studenten, Praktikern, Künstlern, Wissenschaftlern etc.),
  • Personen, die an Partnerschaftsprojekten mitwirken (z.B. Städtepartnerschaften, Schulpartnerschaften etc.),
  • Personen, die Ausländer im Inland betreuen und beraten (z.B. Studenten, Migranten, Touristen etc.) sowie
  • Personen, die in international operierenden Organisationen mit Mitarbeitern tätig sind (z.B. in multinationalen Unternehmen, internationalen Organisationen, Religionsgemeinschaften oder anderen Vereinigungen).
Interkulturelles Lernen vermittelt interkulturelle Kompetenzen. Und wie andere Kompetenzen auch, so lassen sich interkulturelle Kompetenzen gliedern in
  • Sachkompetenzen (z.B. Alltagskompetenzen, länder- bzw. kulturspezifische Kenntnisse oder kulturstrategische Kompetenzen),
  • Sozialkompetenzen (z.B. Empathie, kommunikative Kompetenz, Expressivität und interkulturelle Teamfähigkeit) und
  • Selbstkompetenzen (z.B. Selbstreflexion und Selbstregulierung in interkulturellen Kontexten).
Flankiert werden diese Kompetenzen durch Orientierungen, bei denen Lerner Kenntnisse über Land und Leute, über Informationsquellen und Referenzen sowie über Einstellungen und Bewertungen erwerben, die sie vor allem für selbsttätiges Weiterlernen benötigen.

Während interkulturelle Kompetenzen und interkulturelle Orientierungen auch mittelfristig vermittelt und entwickelt werden können, ist die Entwicklung zur "interkulturellen Persönlichkeit" eine Angelegenheit längerfristiger Lernprozesse.

Das Institut für Interkulturelle Didaktik der Universität Göttingen entwickelt und erprobt seit mehreren Jahren "Bausteine" für interkulturelles Lernen. Aus diesen Bausteinen werden zielgruppenspezifische Trainingsmaßnahmen entwickelt. Diese werden gemeinsam mit dem "Zentrum für didaktische Studien e.V." durchgeführt.
 
Zu diesen Bausteinen gehören im besonderen Übungen zur

  • Kulturkontrast-Erfahrung,
  • kulturellen  Selbsterfahrung (z.B. Selbstbeobachtung und Selbstbefragung),
  • kulturellen Fremderfahrung,
  • interkulturellen Interaktionserfahrung
  • und zur transkulturellen Erfahrung.
Dies erfolgt im besonderen mit Hilfe
  • interkultureller Fallstudien (z.B. Analysen kritischer Ereignisse, "Kulturassimilator"- Übungen oder mehrperspektivische Fall-Rekonstruktionen),
  • interkultureller Erkundungen (als reale, audio-visuelle oder simulierte Erkundungen),
  • komplexer Simulationen (z.B. Rollenspiele, interkulturelle Interaktionsspiele, Fünf-Kulturen-Spiel").
Flankiert werden diese praktischen Übungen
  • von knappen theoretischen Begründungen, die den Sinn der praktischen Übungen verständlich werden lassen,
  • von einer Einführung in länder- und kulturkundliche Informationsquellen (einschließlich Internet-Adressen) und
  • von Hinweisen auf weiterführende Trainingsmöglichkeiten, insbesondere auch länder- und kulturspezifischer Art.


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