Universität Göttingen
Abgußsammlung

Geschichte der Abgußsammlung

Die Abgußsammlung des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen ist eine der ältesten und umfangreichsten Sammlungen von originalgetreuen Abgüssen antiker Skulpturen in Deutschland. Sie vereinigt nahezu 2000 Werke aus über 150 Sammlungen in aller Welt.
Der Grundstock der Sammlung  wurde von Christian Gottlob Heyne (1729-1812) während seiner Tätigkeit als Professor an der Universität Göttingen gelegt. Heyne begann seit 1764 mit den Ankäufen von originalgetreuen Abbildungen antiker Skulptur, um damit sein Vorlesung über die Archäologie der Kunst des Altertums zu illustrieren. Aufgestellt wurden die Abgüsse zunächst, über verschiedene Säle verteilt, in der Universitätsbibliothek. So wurden einige der großen Statuen ab 1812 im Obergeschoß der ehemaligen Paulinerkirche ausgestellt.

Pauliner Kirche

Aufstellung in der Paulinerkirche

Unter Müllers Nachfolger Friedrich Wieseler (1811-1892) zog die Abgußsammlung 1844 in das 1837 errichtete Aulagebäude der Universität am Wilhelmsplatz um. Die dortigen Räumlichkeiten wurden aber durch weitere Ankäufe, wie der Skulpturen des Bauschmucks des Zeustempels von Olympia 1877, zu eng, so daß die Exponate der Sammlung nicht nur in die Aula der Universität sondern auch in das Treppenhaus ausgelagert werden mußten.

Niko15

Seminargebäude am Nikolausberger Weg

Ab 1967 wurde von Christof Boehringer, dem ersten hauptamtlichen Kustos der Sammlung, eine Neuordnung der Bestände in Angriff genommen. Schon bald wurden die Räumlichkeiten durch zahlreiche Neuerwerbungen zu eng, so daß man die Sammlungsräume durch ein Kellermagazin für Köpfe und Büsten erweiterte. 1986 sorgten drei zusätzliche Räume für hochklassische und klassizistische Statuen sowie ein Römersaal im ehemaligen Hofauditorium für Entlastung.
Die Abgußsammlung ist noch heute ein zentraler Bestandteil der Lehre am Archäologischen Institut
.

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Kurossaal

Kurossaal

Neue Initiativen gingen von Carl Otfried Müller (1797-1840) aus, dem es 1823 gelang, einen originalgetreuen Abguß der Venus von Milo vom  Louvre in Paris zu erwerben. Im selben Jahr wurde auf Initiative Müllers ein eigener Antikensaal im Untergeschoß der Paulinerkirche eingerichtet. Den bedeutendsten Zuwachs erhielt die Sammlungen 1830 durch den Erwerb von Abgüssen der sogenannten Elgin Marbles, einem Teil der Skulpturenausstattung des Parthenon in Athen.

Aula

Aufstellung in der Aula am Wilhelmsplatz

Unter Gustav Körte (1852-1917) zog das Archäologische Institut 1912 in das neu erbaute Seminargebäude am Nikolausberger Weg. Die Abgußsammlung erhielt eigene für sie geschaffene hohe Austellungssäle, in denen sie noch heute beheimatet  ist. Zu den Neuanschaffungen dieser Zeit gehörten die Giebelfiguren des Aphaiatempels von Ägina sowie Architekturplastik aus Delphi.

Olympiasaal

Olympiasaal

Nähere Informationen zur Abgußsammlung enthält der folgende Aufsatz:
Christof Boehringer, Die Göttinger Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen
[hier demnächst als pdf-Datei abrufbar]