NIEDERSAECHSISCHE STAATS- UND UNIVERSITAETSBIBLIOTHEK GOETTINGEN

INTERNET / ONLINE - BIBLIOGRAPHIE / A. ALLGEMEINES:

INFORMATION / EINFUEHRUNG ZU INTERNET / ONLINE
(mit: Neueste Entwicklungen, Prognosen usw. am Ende!)
1. Was ist "Internet"?

Ende der sechziger Jahre wurde vom US-Verteidigungsministerium die Idee der Rand Corporation von einem dezentralen Informations- und Kommunikationsystem auf PC-Basis in die Praxis umgesetzt (Arpanet). In Krisenfaellen sollte ein multifunktionales und faktisch nicht lahrmzulegendes Kommunikationsnetz bereitge- halten werden, das militaerischen und zivilen Zwecken offensteht. Nach und nach schlossen sich viele wis- senschaftliche Einrichtungen an und Anfang der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts war schliesslich die Voraussetzung fuer das heutige Internet geschaffen, in dem die Nutzung durch die Wissenschaft, oeffent- liche Institutionen, gewerbliche und private Nutzer dominiert.

So entstand eine Vernetzung von Computern und Computernetzen, die auf der Grundlage einer Sammlung allgemein gueltiger Regeln (TCP/IP - Transfer Control Protocol / Internet Protocol) miteinander kommu- nizieren koennen. Allge wichtigen Betriebssysteme (DOS, UNIX, Appple etc.) verfuegen ueber Software, die diese Regeln in die eigenen uebersetzen und umgekehrt. Auf diese Weise koennen alle angeschlos- senen Computer oder PCs miteinander kommunizieren.

Der Datenaustausch funktioniert nach dem Client-Server-Prinzip. D. h., auf der einen Seite haben wir einen Server, also einen Rechner, der die Informationen anbietet, auf der anderen Seite einen Client, das ist in der Regel ein PC oder ein Terminal (Ein--/Ausgabe-Station eines Gross- oder Mittel-Rechners bzw. Rech- nersystems), der die Informationen abfragt. Auf jeder Seite ist ein Programm fuer die jeweilige Seite der Kommunikation bzw. Datenuebertragung zustaendig. Hier in Goettingen nutzen wir z. B. als Client-Software den "Netscape Navigator" , auch Internet-Browser genannt; mehr dazu weiter unten.

Da Internet ein weltweit operierendes Netz ist, bedurfte es weiterer organisatorischer Regelungen. Eine heute halbstaatliche Organisation, die sogenannte "Internet Society", gibt nicht nur die technischen Verfahrensregeln (also z. B. TCP/IP) vor, sondern traegt auch Sorge dafuer, dass alle angeschlossenen Einzelrechner bzw. Rechnernetze eindeutig identifiziert werden koennen. Schliesslich muessen alle an- geschlossenen Computer in einem Netzwerk eine eindeutige Adresse haben, um erreichbar sein zu koen- nen. Die Grundidee von Internet ist hier sehr einfach: man teile die Welt in Erdteile, Laender, Regionen usw. auf und vergebe fuer jede dieser Einheiten eine bestimmte Ziffernfolge, haenge die Ziffern aneinan- der und schon hat man individuelle "Adressen". Da auf jeder Stufe nur eine Organisation existiert, die fuer die jeweils angeschlossenen Rechner die Einzeladressen weitervergibt, benoetigt man keinerlei zentrale Erfassung der Adressen im einzelnen. Das ist Vorteil und Nachteil zugleich: der Vorteil liegt in dem "offenen System", das es erlaubt, immer mehr Rechner anzuschliessen; der Nachteil besteht da- rin, dass es, prinzipbedingt, keine "Adressenverzeichnisse" geben muß und gibt, wenn - wie in Deutsch- land z. B.- der Datenschutz sehr streng genommen wird. Aus dieser Grundanlage heraus kann man auch von einem "anarchischen System" reden, obwohl es das so nie war und heute schon gar nicht mehr ist. Da jede individuelle Adresse bei der jeweils uebergeordneten Stelle registriert sein muss und dafuer in der Regel sowohl eine Anmeldegebuehr als auch jaehrliche Erneuerungsgebuehren zu zahlen sind, sind die Mindestanforderungen fuer "buerokratische Organisationen" auf jeden Fall erfuellt. Im Internet gelten als Grundlage numerische Adressen, deren jeweilige "Hierarchien" durch Punkte signalisiert werden: z. B. 134.583.123.3. Um es fuer die Anwender mnemotechnisch leichter zu machen, haben die einzelnen Adres- sen auch "verbale hrefn", z. B. "Musterman sub.gwdg.de". Die Technik im Hintergrund setzt solche Verbal-Adressen dann automatisch in die Ziffern-Adressen um (spezielle href-Server bei den sogenannten Knotenrechnern); Computer koennen ja mit Zahlen besonders gut und schnell umgehen., Gelesen werden Internet-Adressen immer von der groessten Einheit her; im Beispiel steht 134 fuer Deutschland in Europa.

Ende 1995 schaetzte man die Zahl der weltweit eingebundenen Computer auf mehr als 8 Mio. in mehr als 5.500 Netzwerken. Die Zahl der Einzelrechner im Internet duerfte etwa bei knapp 60 Mio. weltweit gelegen haben. Waehrend noch 1994 von einer Verdoppelung der Rechnerzahl in ca. 7 Monaten ausgegangen wurde (Maier & Wildberger), hat sich diese Ziffer 1995 auf unter 2 Monate reduziert. Das spricht fuer eine wahrhafte Explosion des Internets. Im November 1994 wurden Internet-Organisation und Leitungsnetz in den USA teilprivatisiert. Damit begann weltweit eine neue Aera. Seitdem steht das Internet nicht nur den Militaers, der Forschung und Wissenschaft sowie den Bildungseinrichtungen aller Laender zur Ver- fuegung, sondern auch Einzelpersonen, gewerblichen Unternehmen sowie anderen oeffentlichen Institu- tionen, nicht zu vergessen gemeinwirtschaftlichen und sozialen Organisationen usw..

2. Was bietet Internet?

Nun stellt sich die Frage, was man denn mit dem Internet im allgemeinen ueberhaupt anfangen kann, d. h., welche "Dienste" es anbietet. Da sind zunaechst die grundlegenen Netzdienste:

Electronic Mail

- Elektronische Post, EMAil, Nachrichten aller Art versenden und empfangen,

Telnet

- Verbindungen herstellen zu anderen Rechnern, um dort arbeiten zu koennen,

FTP

- File Transfer Protocol, Uebertragen von Daten bzw. Dateien von einem Rechner zu einem anderen. Darueberhinaus gibt es sogenannte erweiterte Netzdienste, die teilweise auf den Grunddiensten aufbauen, diese erweitern und integrieren:

Gopher

- alpha-numerische Darstellungen in schwarz/weiss, rudimentaere Menuefuehrung (Gopher: "golden gophers" = kleine wieselartige Tiere; seit 1981, von der Uni- versity of Minnesota, USA entwickelt). Beispiel: gopher://gwdu20.gwdg.de:70/11/Uni/sub/frwiwi/inetwiwi/inetinf/

World Wide Web

- Hypertext-Darstellungen mit ausgefeilter Menuefuehrung, insbesondere "Links", die es erlauben, weitere oder andere Informationen mit einem "Mausklick" automatisch aufzurufen und auf den Bildschirm zu bringen. Neben Farbdar- stellungen aller Art gibt es heute auch spezielle Software, die Multimedia ermoeglicht, d. h. die Kombination von Texten, Graphiken, Tonfolgen, Videos, Filmsequenzen usw.. In den fortgeschrittensten Versionen gelingt auch be- reits die dreidimansionale Darstellung mit VRML - Virtual Reality Markup Language). WWW = "Spinnweb-System", von CERN, Genf, entwickelt, ca. 1990. Beispiel: http://www.gwdg.de/sub/homepage.htm

zu Electronic Mail / Elektronische Post / EMAil:

Electronic Mail ist wohl fuer die Kommunikation der wichtigste Netzdienst. "Elektronische Briefkaesten" gibt es fuer alle Personen und Institutionen, die eine Kennung / Adresse an irgendeinem Netzcomputer besitzen, der - wo auch immer - auf der Welt steht. Die jedem angeschlossenen Rechner bzw. jeder zugelassenen Person zugeteilte Identifikationsnummer bzw. Verbaladrese (vgl. dazu weiter oben) dient als Absenderangabe ebenso wie als Empfangsadresse. Zur Erleichterung und Automatisierung der Postbearbeitung gibt es eine Reihe menuegefuehrter Softwarepro- gramme (Mail-Clienten), auf die hier jedoch nicht weiter eingegangen werden soll. Aus abrechnungstechnischen Gruenden kann die SUB Goettingen ihre Internet-PCs vorerst nicht mit EMAil ausruesten.

zu Telnet

Telnet ist ein Internetservice, der Online-Verbindungen zu anderen Rechnern ( Hosts, Remote Computer) herstellt, um dann dort so arbeiten zu koennen als ob man am eigenen PC taetig ist. Auch hier gibt es Protokoll-Software, die Zugaenge zu allen Plattformen von Rechnersystemen ermoeglicht. Wegen der sehr allgemeinen Art der An- bindung an den Host kann Telnet fuer die verschiedensten Aufgaben verwendet werden. Verfuegt der Nutzer ueber eine eigene Kennung am Zielrechner, kann er dann so arbeiten wie von einem lokalen Terminal aus (re- mote login). man kann also z. B. auch neue Pfade oder Dateien einrichten usw.. Einem groesseren Kreis von Nutzern, z. B. Wissenschaftlern, kann damit z. B. auch Zugang zu hochwertigen EDV-Ressourcen von Rechenzentren verschafft werden im Rahmen gemeinsamer Forschungsarbeiten bei raeumlich getrennten Teams. Die haeufigste Verwendung von Telnet ist es wohl, Bibliotheksverzeichnisse (z. B. OPACs, Literaturdatenbanken und verschiedenste andere Services) und andere Informationsdateien einer breiten Oeffentlichkeit zugaenglich zu machen. Beispiel: OPAC der SUB Goettingen telnet://opac.sub.uni-goettingen.de

zu Anonymous FTP / Filetransfer

Im Internet hat man einen direkten Zugang zu unzaehligen und kostenlosen Dateien aller Art. Informations- dateien, Tools und Utilities (d. h. unterstuetzende Softwarepakete), Grafiken, Schriften usw. werden so kostenguenstig und weltweit angeboten bzw. vertrieben. Man kann diese "Files" (Dateien, Programme u. ae.) auf den eigenen PC mit wenig Aufwand ueber ein spezielles Protokoll (File Transfer Protocol) herunterladen (downloaden, exportieren) oder auf einer Dis- kette abspeichern mit Hilfe von wenigen Kommandos. Der World Wide Web Navigator von Netscape z. B. (vgl. dazu weiter unten unter WWW) unterstuetzt FTP auch direkt. Um gezielter in Gopher-Servern und Dateien recherchieren zu koennen, gibt es zwei Hilfsmittel: Veronica und Acrchie. VERONICA (Very Easy Rodent-Oriented Net-wide Index to Computer Activities) erlaubt es, in mehr als 500 weltweiten Gopher-Servern anhand von Stichworten nach Informationen zu suchen. Wegen des neuen und komfortableren World Wide Web-Systems (vgl. weiter unten) ist allerdings der Ausbau bei Gopher zum Stillstand gekommen. Abgefragt werden koennen nur die Datei- bzw. Verzeichnishrefn der jeweiligen Gopher-Sites (Gopher- Server). Ein Beispiel: gopher://gopher.rrz.uni-koeln.de:2347/7. Um die Suche zu erleichtern, sind generell "Trunkierungen" (d. h. Abkuerzungen auf den Stamm des jeweiligen Begriffes) mit "*" moeglich. ARCHIE laeuft zur Zeit ebenfalls unter der Gopher-Oberflaeche und erlaubt die gezielte Suche nach In- formationen und Dateien in Gopher und FTP-Servern. Archie wurde als "Suchsystem" oder "Suchma- schine (Search Engine) von Angehoerigen der kanadischen McGill-University entwickelt. Zur Zeit gibt es weltweit ca. 20 Archie-Server. In Deutschland ist z. B. erreichbar: gopher://gopher.rrz.uni-koeln.de:2003/7.

zu World Wide Web / WWW / W3

Das bisher neueste und ausgefeilteste Informations- und Retrieval- (Recherche-)System im Internet ist das WWW oder "Spinnweb-System". Seine Vorteile gegenueber Gopher: nicht nur Farben, auch Grafiken, Toene und Filme (Videos, Bildsequenzen, Filme) sind darstellbar ("Hypertext)", auch die Handhabung wurde so vereinfacht, dass man mit einem "Mausklick" fast alles aus dem Bildschirm heraus direkt an- sprechen bzw. anwaehlen kann; mit den im Hintergrund vorgegebenen "Links" kann man die jeweiligen Detailinformationen auf den Bildschirm holen. Daruuber hinaus sorgt eine spezielle "Menuefuehrungs- software", der sogenannte "Browser", fuer alle denkbaren Funktionen bzw. Operationen.

Das von CERN in Genf entwickelte universelle Such- und Darstellungssystem World Wide Web ist dabei, Furore nicht nur im Internet zu machen, sondern revolutioniert auch die Netzwerke von Firmen und Orga- nisationen weltweit ("Intranet"). Das liegt vor allem an der fast genialen technischen Konzeption. Diese zeichnen zwei Merkmale aus: Ein einfaches und beliebig ausbaubares Adressensystem (URL - Uniform Resource Locator) einerseits und die auf dem TCP/IP-Protokoll (vgl. weiter oben) beruhende voll- automatische Technik andererseits lassen Verbindungen bei Bedarf und sehr flexibel in raeumlicher Hinsicht herstellen, ohne - kostentreibende - Dauerschaltungen, wie beim Telefonverkehr, zu erfordern.

Im Gegensatz zu Gopher, das ein hierarchisch geordnetes System darstellt, ist WWW in der Weise "un- strukturiert", dass es beliebige "Verknuepfungen" ("Links") von irgendwelchen Adresen bzw. Dateien erlaubt ("Hypertext-Verbindungen") und damit ein voellig intuitives Vorgehen fuer den Nutzer ermoeglicht.

Das WWW-System auf der Basis eines Client/Server-Betriebs (vgl. weiter oben) arbeitet mit dem Hyper- text-Transfer-Protocol " (HTTP) und ist unabhaengig von der jeweiligen Computerplattform (Betriebssy- steme der jeweiligen Hardware-Hersteller). Die Dokumente selbst, also die Informationsinhalte aller Arten, werden mit "Hypertext Markup Language" (htmL) erstellt bzw. verarbeitet. Sie enthalten dann beliebige Verknuepfungen (Hyper-Links), die es erlauben, einfache Bilder, Tonfolgen (sound), Filme u. ae., aber auch weitere Informationstexte unmittelbar anzuwaehlen und auf den Bildschirm bzw. auf den PC zu holen. Die Hyperlinks sind erkenntlich durch Hervorhebungen; bei dem haeufig verwendeten Browser (vgl. weiter unten) von "Netscape" sind alle Links in blauer Schrift (und unterstrichen) ausgefuehrt bzw. als "farbige Knopfe" (Buttons) mit dem Mausklick (linke Taste, doppelt zu druecken) vorgegeben.

Obwohl es im Internet schon jede Menge Informationen aller Art gibt, ist es nicht immer einfach, an die jeweils interessierenden Infos bzw. Dateien heranzukommen. Im Prinzip gibt es nur 2 Wege: "Versuch- Irrtum-Methode " des Selbstsuchens, Navigierens, Browsing, Probierens oder den Zugang ueber ent- sprechende Internet-Bibliographien, Literaturzusammenstellungen, Adressensammlungen, Fachinforma- tionsfuehrer u. ae..

Inhaltlich gibt es im Internet fast kein denkbares Gebiet, das nicht abgedeckt wird. Das Angebot reicht vom Zugang zu den OPACs groesserer Bibliotheken weltweit (auch der OPAC der SUB Goettingen ist seit Mai 1993 zugaenglich) ueber beliebige Diskussions-Gruppen (Newsgroups) und mehr oder weniger offiziellen Ankuendigungen und Informationen oeffentlicher und privatere Einrichtungen aller Art bis hin zu kommerziellen Informationen, Werbungen und Kaufangeboten.

Zur bequemen und intelligenten Navigation im Internet werden verschiedene Client-Software-Pakete an- geboten. Diese "Browser" dienen der Menuefuehrung einerseits und der Steuerung von Operationen an- dererseits. Der zur Zeit am meisten genutzte WWW-Browser ist "Netscape Navigator"; andere Browser, wie Cello, Mosaic, finden Sie in der separaten Datei "inlit.htm" unter "il015" bzw. bei den Starterkits unter "Iil037.

Um die Inhalte von einzelnen "Eingangsbildschirmseiten" (Eroeffnungsseiten, Sites, Homapages) auf das Gewuenschte hin durchsuchen zu koennen, gibt es in WWW spezielle "Suchmaschinen" (Search Engines), die - meist vollautomaisch - die Angebote im Internet/WWW absuchen und Treffer (Hits, Records) als entsprechende Adressen oder Links melden. Literatur und Adressen zu bzw. von solchen Suchmaschi- nen finden sich in den separaten Dateien: "inlit.htm" bzw. "inad.htm"und dort unter: "il050.htm" bzw. "ia028.htm".

Volltexte (VT) werden im Internet/WWW in zunehmendem Masse angeboten, sei es kostenlos (wie bis- her ueblich), sei es kostenpflichtig. Adressen von wirtschaftswissenschaftlichen VTs finden sich in der separaten Datei: "inwivt.htm". Fuer die Suche von Volltexten in Internet/WWW gibt es ein spezielles Suchsystem "WAIS", das aber immer noch in staendigem Umbruch bzw. Ausbau ist. Das "Wide Area Information System" besteht z. Zt. aus mehr als 500 WAIS-Servern weltweit.

Wenn man nicht gleich die notwendige Client-Server-Software fuer WAIS installieren kann oder will, gibt es z. B. folgende Zugaenge ueber Telnet: wird noch fortgesetzt! der VT ist z. Zt. noch erreichbar unter: gopher


Neueste Informationen: (Details dazu finden sich in der Regel in den Dateien des Teiles A. der inonbib)

Um dem interaktiven Fernsehen auf einer eigenen Schiene begegnen zu koennen, arbeitet eine Allianz von Hardware- und Softwarefirmen (u. a. Hewlett-Packard, NEC, Intel, Compaq) an einem Konkurrenzprodukt fuer den Home-Bereich mit hrefn "SIPC - Simply Interactive PC". Hard- und Software werden zu einer Einheit integriert, die aeusserst bequem bedienbar und voll multimediatauglich sein soll. Basis ist Windows 95 im Anwendungsbereich.

Um den Zugang zu bestimmten Internet-Inhalten (z. B. fuer Kinder) zu sperren, gibt es eine breite Initiative: PICS - Platform for Internet Content Selection. Alle fuerenden Browser-Hersteller wollen dieses Tool noch 1996 in ihre Browser integrieren, damit die Anwender selbst entsprechende Selektionen vornehmen koennen.

Die htmL-Version 3.2 ist in Arbeit und wird unterstuetzt von IBM, Microsoft, Netscape, Softquad, Spyglass und Sun. Damit ist ein einheitlicher, nicht-proprietaerer Standard fuer Internet gesichert, der die modernen Multi- media-Erweiterungen mit einbezieht (Informationen unter: http://www.org/pub/WWW/MarkUp/).

British Telecommunications und MCI errichten in den naechsten Monaten ein komplementaeres Netz zum Internet unter dem hrefn: "Concert Internet-Plus" mit der gemeinsamen Tochter "Concert". Sie wollen damit das Internet beschleunigen und um ca. 30 % ausweiten. Im Herbst 96 soll mit 8 globalen Netz- werk-Knotenpunkten angefangen werden, bis Ende 1996 sind 20 geplant.

Um der Konkurenz der "Multimedia-Personal-Computer" mit Fernsehanschluss nicht das Feld zu ueberlassen, bringen japanische Hersteller im Herbst die ersten "Internet-Fernsehgeraete" auf den Markt.

Sony hat im Juni 96 darueber hinaus den ersten Multimedia-Home-PC vorgestellt, der ab Herbst auch in Europa ausgeliefert werden soll. Er ist voll Internet-tauglich und verfuegt ueber eine komplette Software- Ausruestung. Der Preis duerfte bei ca. 2.000 - 3.000,- US-$ liegen. Aehnliche, aber auch weniger komplett ausgestattete und nicht so teure Home-PCs planen bzw. entwickeln zur Zeit: Toshiba, Matsushita, Fujitsu und Hitachi. Packard-Bell in den USA wurde inzwischen von NEC uebernommen und hat gleichartige Home-PCs (mit Internet-Komponente) in Arbeit. Apple stellte im Juni seinen neuen InternetPC "Pippin" vor. Er laesst sich an den Fernseher anschliessen und kostet ca. 1.000.,-- DM; Verkauf in Europa vor Weihnachten 96.

Neue Versionen von WWW-Browsern stehen z. T. schon als Testversionen / Betaversionen zur Verfuegung. Vgl. Sie bitte in: il0153.

Auch IBM hat inzwischen einen reinen Internet-PC im Beta-Test. Sein href: Interpersonal Computer / IPC. Es ist ein reiner Kommunikator, ohne Festplatte, Diskettenlaufwerk und Software. Ende 1996 sollen die Lieferungen beginnen.

Bei den Providern tat sich inzwischen Einiges: Europe Online hat Konkurs angemeldet; CompuServe ist da- bei, vom proprietaeren System auf Internet/WWW umzustellen. Die neue Software erlaubt dann den Zugriff von allen WWW-Servern aus; IBM hat sich von dem Online-Dienst Prodigy wieder getrennt.

Bei der Datenfernuebertragung gibt es eine revolutionaere Neuentwicklung: Die bisherigen Kupferkabel fuer Telefonleitungen koennen mit neuentwickelten Modems aus ADSL-Basis (ADSL-Standard: Asymmetric Digi- tal Subscriber Line) auf Durchsatzkapazitaeten von bis zu 512 KB gebracht werden (ISDN = 64 KB). Die schwedische Firma Ericsson will solche Modems bis Ende 1996 fuer ca. 500,-- US-$ auf den Markt bringen.

Intel propagiert jetzt ein sogenanntes "Hybrid-Computing" als Alternative fuer das Net-PC-Konzept der Kon- kurrenz: Pentium- und Pentium-Pro-Prozessoren sollen so aufgeruestet werden, dass sie wesentliche Grund- funktionen fuer die Widergabe von Farbvideos und Mehrkanalton schon integriert enthalten; die bisherigen separaten Softwareloesungen entfallen damit.

Anfang Nov. 96 hat Sun eine neue sogenannte JAVA-Computing-Initiative vorgestellt. Hintergrund ist die kürzlich veröffentlichte amerikanische Studie, nach der die Gesamtkosten für einen Internet/Intranet-PC herkölicher Art bei ca. 12.000,- US-$ im Jahr liegen und selbst multinationalen Unternehmen viel zu kostenintensiv erscheinen. Mit soge- nannten "thin Clients" oder JAVA-STATIONS will Sun die Kosten für Intranets auf ca. 2.500,-- US-$ pro Jahr drücken. Diese Stationen haben keine Festplatte mehr, aber einen "MicroSparc-"Prozessor mit 100 MHZ, der ev. mit 64 MB Speicher- kapazität ausgerüstet werden kann; CD-ROM-Laufwerk und Diskettenlaufwerk entfallen. Einfache Modelle sollen ab Dez. 96 für 750 - 995 US-$ ausgeliefert werden. Das Komplettsystem schließt einen neu entwickelten Servertyp ein, der mit dem neuen "JavaOS"-Betriebssystem ebenso arbeitet wie die Stations. Alle Komponenten sind zudem mit allen anderen Plattformen kompatibel - dank JAVA. Die Ausweitung des Konzepts auf "Extranets" ist für später vorgesehen.

Die Firma Sky Station International, Washington D.C., USA, arbeitet zur Zeit daran, Plattformen in der Stratosphäre zu installieren, die ab 1999 den Internet-Zugriff auch über Funk erlauben sollen. Geplant sind zunächst 250 Sky-Stations weltweit.

Bei den sogenannten "Browsern" wird gerade die nächste Generation "mit integrierter Intelligenz" vorbereitet. Netscape z. B. erweitert seinen Navigator 4.0 zugleich um eine Reihe von "intelligenten" Features, die selbständig Nachrichten aus dem Internet "ziehen", elektronische Post weitersenden und einen WYSIWYG ("What you see is what you get")-HTML-Editor ebenso enthalten wie ein Modul, das den plattformunabhängigen Zugang ermöglicht. Darüber hinaus "merkt" sich das System automatisch den letzten Aufruf von irgendeinem Netz-PC weltweit und sendet alle Eingänge dort hin. Das neue Paket heißt "Communicator". Der Trend bei der Internet- / Intranet-Software geht also eindeutig hin zu Plug-and-play und zu Komplettpaketen.

JAVA wird als neues Basisinstrument das Internet wohl revolutionieren. Auf die vielfältigen und einzelnen Aspekte geht ein "Special JAVA" einer Fachzeitschrift besonders ein und der voraussehbaren Entwicklung nach.

Inzwischen gibt es auch schon "black boxes", die es erlauben, im Internet zu surfen wie mit dem Fernseher; EMAILs, Tastatur u. ae. sind als Zubehör erhältlich; Details: Web-TV.

Um das Internet "schneller" werden zu lassen, wird an einer neuen Konzeption schon gearbeitet: "NGI - next generation internet". Die US-Regierung stellt dafür bis zum Jahre 2002 ca. 300 Mio. US-$ bereit; geplant ist, das INET etwa 1 Mio. mal schneller "laufen zu lassen", mit neuer Hard- und Software (Informationen dazu:).

Bei der Hardware zeichnen sich schon jetzt Schnelligkeitsfortschritte ab; Alpha 5000 ist eine Maschine mit 500 MhZ. Microsoft wiederum möchte alle Hardware-Hersteller unter seine Knute bringen mit von MS vorgegebenen Standards unter dem hrefn "PC 97"; weitere Informationen dazu:.

Die Zugangsmöglichkeiten zum Internet werden auf der Hardware-Seite immer unkomplizierter. Neben Funkverbindungen zum Notebook gibt es jetzt auch ein spezielles Telefon, dessen Display (monochrom) ausreicht, um Internet-Seiten darzustellen.

Eine erste "History of the Internet", von Robert Zakon, steht jetzt auch online zur Verfügung.

Die neuesten Trends zu Internet und Online werden auf der Comdex 97 / Herbst in Las Vegas (u. a.: Handheld-PCs und Netzwerk-Computer/ NPCs) in Übersichtsartikeln dargestellt in: il0031!.

Neueste Entwicklungen im Hardware-Bereich schließen u. a. ein: Kombigeräte PC/Fernseher, Communicator (Zwitter zwischen Mini-Notebook und Handy sowie Autoradio mit Palmtop und Handy-Funktionen. Vgl. dazu im einzelnen in: il062.

Bei den Browsern geht die Tendenz hin zu umfassenden (Komplett-) Paketen / Suites, die zudem wohl bald ausschließlich kostenlos angeboten werden dürften. Die Firmen holen sich dann die Entwicklungskosten über den entsprechende Server-Software usw. wieder herein. Vgl. im einzelnen: Browser in: il015, Serversoftware in: il0473.

Bei den Tools / Unterstützungssoftware gibt es immer komfortablere und komplexere Software in unerhört schneller Folge. Einzelheiten dazu in: il041.

Neue Sicherheitsstandards und Feature für "gesicherte" EMAILS (vgl. in: il055), Homebanking / Electronic Cash (vgl. in: iwalw000) usw. sind bereits entwickelt worden und kommen in 1998 auf den Markt. Damit läßt sich auch "Elektronischer Handel" / Electronic Commerce (vgl. in: iwalr000) sicherer betreiben.

Die Online-/Internet-Kommunikation aller Wege / Betriebsformen unter- und miteinander ist schon weitgehend realisiert, wenn auch oft noch hochpreisig angesetzt; vernetzte PCs können so Informationen austauschen auch über Funk, Satellit, mit Pagern (vgl. in: il040) und anderen Messaging-Systemen (vgl. in: il092)


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