Carl LeberechtImmermann (1796-1840)

Von Peter Hasubek

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Magdeburg - Reifungsprozesse in einer schweren Zeit

Carl Leberecht Immermann, geboren in Magdeburg am 24. April 1796, entstammt einer Familie der bürgerlichen Mittelschicht. Nach den Anschauungen und Normen dieser bürgerlichen Schicht, deren Weltbild durch Staat und Kirche als feststehende Säulen im 18. Und 19. Jahrhundert fundiert wurde, wurde Immermann erzogen und orientierte sein Leben und Denken an ihnen bis zu seinem Tode. Der 1750 geborene Vater Gottlieb Leberecht Immermann. gehörte nach dem Studium der Rechtswissenschaft als Kriegs- und Domänenrat dem preußischen Beamtenstand an und wurde 1807 in den Beamtenapparat des von Napoleon Bonaparte geschaffenen Königreichs Westfalen übernommen. Geistig und seiner Erziehung und Gesinnung nach wurzelte er in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Immermanns Großvater Ephraim Erdmann Immermann (1703-1772) war Schulrektor in Großsalze (heute: Schönebeck), und unter den Geschwistern des Vaters finden sich die Gattin des Pfarrers in Emden (bei Haldensleben), Sophie Schulze, und des Pfarrers in der Neustadt, Johanne Heike, sowie der Pächter der Domäne Holzzelle, Gottfried Reinhard Immermann. Der Vater Immermanns wird als streng und schroff geschildert, gerechtigkeitsliebend und von unerbittlicher Konsequenz, wenn er seine Kinder, die nicht seinen Vorstellungen gemäß handelten, bestrafte. Die Mutter Friederike Wilhelmine (1777-1846), seit 1795 mit Gottlieb Leberecht Immermann verehelicht, war die Tochter des Domvogtes Samuel Leberecht Wilda (1737-1800) in Magdeburg, in dessen Haus, Klosterstraße 18, der Kriegs- und Domänenrat Immermann mehrere Jahre lebte. Sie wird als gefühlsbetonte und warmherzige Frau charakterisiert und bildete den ausgleichenden Gegenpol zu dem strengen und autoritären Vater. Sie war eine lebenspraktische Natur, deren Denken und Handeln, wie die Briefe des Sohnes an sie ausweisen, vornehmlich auf Existenzsicherung und äußeres Wohlergehen der Familie gerichtet waren. Ob sie für die komplexe Natur des Sohnes Carl und für sein dichterisches Schaffen die erforderliche Einfühlung besaß, erscheint fraglich. Für sie war die berufliche Sicherheit des Sohnes stets wichtiger, als seine Neigung zu Literatur und Theater.


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