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Tachysphex obscuripennis
 
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Unterarten:
Keine. Einige Autoren betrachten das Taxon gibbus als Unterart, aber ich folge hier Arens (2017), der dieses Taxon als eigene Art Tachysphex gibbus betrachtet (noch nicht aus Deutschland nachgewiesen).

Synonyme und andere Namen:
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Körperlänge 7,9 mm bis 9,5 mm. Diese Art gehört zu der obscuripennis-Artengruppe (die T. obscuripennis, T. gibbus, T. coriaceus und T. picnic umfasst) und ist das einzige Mitglied dieser Artengruppe in Deutschland. Sie ist Tachysphex picnic äußerst ähnlich, und Arens (2017) zeigt, dass die meisten diagnostischen Merkmale, die in der ursprünglichen Beschreibung von T. picnic angegeben wurden, sie nicht von T. obscuripennis unterscheiden. Arens (2017) liefert mehrere neue diagnostische Merkmale für Tachysphex obscuripennis im Vergleich zu Tachysphex picnic: Bei den Weibchen ist das Mesonotum von T. obscuripennis dicht punktiert und erscheint daher stumpf (T. picnic: locker punktiert und glänzend). Das Gleiche gilt für den oberen Teil des Kopfes und die Mesopleura. Darüber hinaus ist die Ventralseite der Tibia des Prothorax bei den Weibchen vollständig orange oder rot (bei T. picnic meist schwarz, nur proximal rot), und die Tergite der ersten drei Abdominalsegmente enthalten große rote Elemente, während bei T. picnic das Tergit des dritten Abdominalsegments nur winzige rote Elemente aufweist oder vollständig schwarz ist.
Die Männchen von T. obscuripennis und T. picnic sind sich sogar noch ähnlicher. Die Artunterschiede in der Punktierungsdichte von Thorax und Kopf sind ähnlich wie bei den Weibchen, aber weniger deutlich. Die Färbung der Tibia und die Färbung des Abdomens unterscheiden sich ebenfalls, sind aber im Allgemeinen innerhalb der einzelnen Arten variabler, so dass einige männliche Exemplare nicht allein aufgrund der Färbung einer Art zugeordnet werden können: Bei den Männchen von T. obscuripennis ist die vordere Tibia ventral immer vollständig orange oder rot, und die ersten drei Hinterleibstergite sind rot, während bei T. picnic die vordere Tibia der Männchen meist dunkel ist und gewöhnlich nur in der Nähe der Gelenke rot ist, und das dritte Hinterleibssegment ist dunkel oder dunkelrot, aber gewöhnlich nicht hellrot wie bei T. obscuripennis. Morphologisch gesehen ist die Vertiefung auf der Ventralseite der vorderen Tibia des Männchens bei T. picnic tiefer und größer als bei T. obscuripennis, und die Form der männlichen Genitalien unterscheidet sich geringfügig (der dorsale Vorsprung der Volsella ist bei T. picnic kurz, bei T. obscuripennis jedoch länger und gewöhnlich schlanker). Ein wesentlicher Unterschied zu den anderen Arten der obscuripennis-Artengruppe ist die Färbung des Hinterleibs bei den Männchen: T. gibbus und T. coriaceus haben ein komplett schwarzes Abodomen ohne Rotfärbung der Tergite.
Die Weibchen machen Jagd auf Schaben der Gattung Ectobius, die dann im Nisttunnel als Nahrung für die Larven deponiert werden. Die Beine der Weibchen haben speziell geformte Klauen, von denen man annimmt, dass sie speziell an den Fang von Schaben angepasst sind.
Die Art ist in Europa weit verbreitet und kommt auch in Kleinasien vor.

Quellen und Einzelnachweise
Arens W. 2017. Europäische Erstnachweise von Tachysphex picnic Van Ooijen und Beschreibung des bisher unbekannten Männchens (Hymenoptera: Crabronidae). Mitteilungen der Muenchner Entomologischen Gesellschaft 107, 113-120.

Bitsch J. 2020. Hymenopteres spheciformes d´Europe. Volume 1. Generalites - Heterogynaidae, Ampulicidae, Sphecidae, Crabronidae (1re partie). Faune de France 101. Federation Francaise des Societes de Sciences Naturelles.

Bitsch J. 2021. Hymenopteres spheciformes d´Europe. Volume 2. Systematique (2e partie): Crabroninae, Dinetinae, Eremiaspheciinae, Mellininae. Faune de France 102. Federation Francaise des Societes de Sciences Naturelles.

Blösch M. 2000. Die Grabwespen Deutschlands. Sphecidae s.str., Crabronidae. Lebensweise, Verhalten, Verbreitung. Dahl F (Begründer). Die Tierwelt Deutschlands. 71. Teil. Goecke & Evers, Keltern.

Blösch M. 2012. Grabwespen. Illustrierter Katalog der einheimischen Arten. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben.

Jacobs HJ. 2007. Die Grabwespen Deutschlands. Ampulicidae, Sphecidae, Crabronidae. Bestimmungsschlüssel. Dahl F (Begründer). Die Tierwelt Deutschlands. 79. Teil. Goecke & Evers, Keltern.

Pagliano G, Negrisolo E. 2005. Hymenoptera Sphecidae. Fauna d´Italia, Volume XL, Calderini, Bologna.

Witt R. 1998. Wespen beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Weltbild Verlag, Augsburg.




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