Ein Trainingsprogramm zur Aus- und Weiterbildung im Bereich "Interkulturelle Mediation"

1. Einleitung
2. Programm-Beschreibung & 3. Kurs-Übersicht
4. Notizen zum Kurs Nr. 1
5. Notizen zum Kurs Nr. 2
6. Notizen zum Kurs Nr. 3
7. Notizen zum Kurs Nr. 4
8. Notizen zum Kurs Nr. 5
9. Notizen zum Kurs Nr. 6
10. Notizen zum Kurs Nr. 7
 

1. EINLEITUNG

Die in diesem Arbeitspapier enthaltenen Texte entstanden in der Zusammenarbeit der Autoren, die durch 8wöchige DAAD-Stipendien der Gastwissenschaftler Prof. Dr. Nikolai Bashaikin, Fremdsprachen-Universität Nishnij-Nowgorod und Dr. Elena Bystrai, Pädagogische Hochschule Tscheljabinsk, ermöglicht wurde.

Sie bilden gleichzeitig die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit und sollen Personen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, über den derzeitigen Stand des Projekts informieren.

2. PROGRAMM-BESCHREIBUNG

ZIEL DES PROJEKTS  "INTERKULTURELLE MEDIATION" (IME)

Allgemeines Projektziel ist die Entwicklung eines Weiterbildungsprogramms "Interkulturelle Mediation". In diesem Programm sollen Personen zu "Interkulturellen Mediatoren / Mediatorinnen" weitergebildet werden, die

Die Teilnehmer an diesem Programm sollen für Tätigkeiten qualifiziert werden, die im Zusammenhang stehen mit Dieses Programm soll inerhalb eines Jahres absolviert werden können (siehe unten).

ZUR PHILOSOPHIE DES PROGRAMMS

Interkulturelle Mediatoren sollen nicht nur als "Kommunikationstechniker" tätig sein. Vielmehr sollten sie zugleich bewußt und aktiv an der Gestaltung von Prozessen der Kulturentwicklung im eigenen Lande und auf interkultureller Ebene mitwirken, etwa an Entwicklungspartnerschaften oder an Kulturinitiativen. Die hierfür erforderlichen Wertorientierungen gehören deshalb ebenso zur Programmphilosophie wir kulturelle Selbstreflexion und kulturelle Ausdrucksfähigkeit. Dies ist dahingehend zu spezifizieren, daß Strategien der Abwehr

entwickelt werden können, um Rückfälle in frühmoderne oder prämoderne Strukturen zu verhindern.

BEGRÜNDUNGEN FÜR INTERKULTURELLE MEDIATION

Die Begründungen für interkulturelle Mediation sollen abgeleitet werden

Kern der Begründungen ist die Annahme, daß weltweit - was die intrakulturellen wie auch die interkulturellen Beziehungen anbelangt -
das Verhältnis von kultureller Vielfalt und kultureller Einheit
sowie das Verhältnis von kultureller Identität und interkultureller Solidarität (neu) zu gestalten ist.

DIE LEITPRINZIPIEN: NEUE IDENTITÄT UND NEUE SOLIDARITÄT

Dies sind Leitprinzipien, welche die Grundlage für eine nachhaltige ("sustainable") Kulturentwicklung sind. Aus ihnen lassen sich dann sowohl Anforderungen und Aufgaben als auch Kompetenzen und Lernziele für interkulturelle Mediatoren ableiten.
Was die NEUE IDENTITÄT anbelangt, so zeichnet sie sich durch das Bestreben nach weitgehender LOKALER UND REGIONALER KULTURELLER AUTARKIE aus, d. h.

Die Verwirklichung lokaler und regionaler kultureller Autarkien verlangt Was die NEUE SOLIDARITÄT anbelangt, so zeichnet sie sich durch das Bestreben nach DEZENTALEN ENTWICKLUNGSPARTNERSCHAFTEN aus, d. h. PROGRAMMGLIEDERUNG "INTERKULTURELLE MEDIATION"

Das Programm "Interkulturelle Medition" dient der Entwicklung interkultureller Kompetenzen und hat einen Umfang von ca. 300 Std. aktiver Lernzeit. Es gliedert sich in 7 Kurse von jeweils ca. 45 Stunden aktiver Lernzeit (= ca. 60 Unterrichtsstunden à 45 Minuten) mit folgenden thematischen Schwerpunkten:

INTERKULTURELLE KOMPETENZEN

Dies sind Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse, deren Personen bedürfen, die in Bereichen interkultureller und internationaler Kommunikation und Kooperation tätig sind und die andere für solche Tätigkeiten befähigen wollen. Sie lassen sich gliedern nach

Das Programm "Interkulturelle Mediation" setzt die entsprechenden fremdsprachlichen Kenntnisse bei den Teilnehmern voraus und baut auf die beim Fremdsprachenerwerb bereits erworbenen Sach-, Sozial- und Selbstkompetenzen auf.

Sachkompetenzen umfassen zum einen landes- und kuklturkundliche Kenntnisse im weiteren Sinne, aber auch methodische Kompetenzen der Organisation, Moderation und der Entwicklungsforschung.
Sozialkompetenzen umfassen im besonderen Empathie und Fremdverstehen (auch in bezug auf nonverbalen Ausdruck), aufgeklärte kulturelle Selbstdarstellung, Vermittlungs- und Konfliktstrategien.

Selbstkompetenzen umfassen Fähigkeiten im Umgang mit dem eigenen "kulturellen Selbst", d. h. kulturelle Selbstreflexion, Akzeptieren kultureller Relativität und Umgang mit dem eigenen Kulturschock mit Kulturstreß und eigener interkultureller Persönlichkeitsbildung.

KURSGLIEDERUNG

Jeder dieser Kurse gliedert sich in einen

Diese vier Blöcke müssen jedoch nicht unbedingt aufeinanderfolgen; sie können auch unter Berücksichtigung organisatorischer Rahmenbedingungen (Praktika etc.) verlagert werden.

Jeder Orientierungblock enthält kurze Einführungen in das Thema und in die Kursmaterialien sowie einen Überblick über die in diesem Block vermittelten Kompetenzen und Methoden.

In den Selbsterfahrungsblöcken lernen die Studenten die einzelnen Methoden aus der Perspektive eines Teilnehmers/Lerners kennen, wobei sie sich zusätzlich vor allem Kompetenzen der Dokumentation aneignen.

In den Tutoren- und Assistenzblöcken werden die in der jeweiligen Grundlagen- und Selbsterfahrungsphase angeeigneten Kompetenzen in der Weise angewendet, daß die Studenten die Rolle eines Mediators/Trainers übernehmen, wobei sie sich zusätzlich vor allem Kompetenzen der Moderation aneignen.

In den Entwicklungsblöcken werden die einzelnen Methoden weiterentwickelt und erprobt, wobei sich die Studenten zusätzlich Forschungs- und Entwicklungskompetenzen aneignen.

KURSUNTERLAGEN

Für jeden Kurs werden Kursunterlagen für die Studenten erstellt. Diese umfassen im besonderen

ORIENTIERUNGSTEXTE

Orientierungstexte sollten für eine Kurs den Umfang von 20 Seiten nicht übersteigen. Sie sollten dazu dienen,

KOMPETENZBESCHREIBUNGEN

Kompetenzbeschreibungen sollten den Studenten mitteilen, welche

Beispiel für "kulturelle Selbstkompetenz":
"Die Fähigkeit entwickeln, die Kulturstandards der eigenen Person und der eigenen sozialen Gruppe zu erkennen und mit Hilfe spezieller, aus der Fachliteratur bezogenen, analytischen Kategorien zu beschreiben".

LERNAUFGABENBESCHREIBUNGEN

Lernaufgabenbeschreibungen sollten die Lernaufgaben möglichst genau beschreiben sowie Erläuterungen, Arbeitshilfen und Begründungen vermitteln. Beispiele für Lernaufgaben sind:

"Lesen Sie das Kulturdiagramm Deutschland durch und beschreiben und begründen Sie, was Sie zusätzlich gern wissen müßten !"

"Lesen Sie das Kulturdiagramm Deutschland durch und beschreiben und begründen Sie, was davon für eine/n 17jährigen russische/n Austausschüler/in wichtig ist und was er/sie zusätzlich wissen müßte !"
"Analysieren Sie die Ländermappe "Deutschland" und beurteilen Sie die darin enthaltenen Dokumente nach ihrer Wichtigkeit mit Hilfe eines Drei-Punkte-Systems !"

"Analysieren Sie die Ländermappe Deutschland und geben Sie an, welche Art von Dokumenten diese alternativ oder zusätzlich enthalten sollte !"

ÜBUNGSMATERIALIEN

Dies sind Texte, Arbeitsmittel und methodische Instrumente, die für die Bearbeitung der Lernaufgavben benütigt werden.

REFERENZEN

Dies sind Literatur- und Quellenangaben, Adressen sowie Hinweise auf Dokumentationen, Netze und Datenbänke.
 

3. KURS-ÜBERSICHT

KURS  1

THEMA: Deutschlanddkundliche Orientierung
DIDAKTISCHES MODELL:
Aufgabenbearbeitendes Lernen / Arbeitsunterricht

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Kulturdiagramme
- kulturkundliche Anthologien
- Ländermappen - länderkundliche Dokumentationen
___________________________________________________________________________

KURS 2

THEMA: Kulturstandards
DIDAKTISCHES MODELL:
- Aufgabenbearbeitendes Lernen / Arbeitsunterricht
- Lerndialog

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Kulturfragebogen
- Bestimmung kultureller Antipoden
- Identifizierung von Konfliktpotential
- Identifizierung von Kommunikationsansätzen
- Weiterentwicklung des Kulturfragebogens
___________________________________________________________________________

KURS  3

THEMA: Die Kulturassimilator-Methode
DIDAKTISCHES MODELL:
- Aufgabenbearbeitendes Lernen / Arbeitsunterricht
- Kleingruppen-Lerngespräch

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Kulturassimilator-Bearbeitung
- Kulturassimilator-Entwicklung
___________________________________________________________________________

KURS  4

THEMA: Interkulturelle Fallstudien
DIDAKTISCHES MODELL:
- Kleingruppen-Lerngespräch
- Fallmethode

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Bearbeitung von Fallstudien
- Moderation von Fallbesprechungen
- Entwicklung von Falldarstellungen
___________________________________________________________________________

KURS  5

THEMA: Interkulturelle Simulation
DIDAKTISCHES MODELL:
- Simulation

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Durchführung eines kultur-allgemeinen Spiels (Clues & Challenges)
- Durchführung von kulturspezifisch-bikulturellen Rollenspielen
- Entwicklung eines kulturspezifisch-bikulturellen Rollenspiels
___________________________________________________________________________

KURS  6

THEMA: Interkulturelle Erkundungen
DIDAKTISCHES MODELL:
- Erkundung
- Lernausstellung

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Durchführung von Erkundungen deutschlandbezogener Kontexte am Ort
- Planung von Erkundungen in Deutschland
___________________________________________________________________________

KURS  7

THEMA: Organisation von Kulturaustausch
DIDAKTISCHES MODELL:
- Lernprojekt
- Famulatur

LERNUMGEBUNGEN / ÜBUNGEN / MATERIALIEN:
- Planung eines Kulturaustausch-Projekts
- Mitarbeit an einem KA-Projekt
- Entwicklung eines Evaluierungskonzepts für ein KA-Projekt
- CEWID- Applikation "Projektmanagement"
 

4. NOTIZEN ZUM KURS NR. 1

LANDES- UND KULTURKUNDLICHE ORIENTIERUNG

Grundlage für diesen Kurs sind Lehr-Lernmaterialien, die nach vier Ebenen gegliedert sind: Auf allen vier Ebenen soll die folgende Gliederung verwendet werden:

1. Einführung

1.1  Kulturbegriff
1.2  Problem: Übergeneralisierung/Stereotypenbildung
1.3  Begründung: Warum trotzdem ?
1.4  Ausgangsposition: Vielfalt und Gemeinsamkeiten
1.5  Kontexte: Das Kulturdiagramm als Einstieg in Kulturkunde
1.6  Vorblick auf die Gliederung
1.7  Referenzen und Umgang mit Kulturdiagramm
 

2. Alltagskultur

2.1  Begrüßungen
2.2  Einstellungen zur Arbeit
2.3  Erholung/Freizeit
2.4  Erziehungsstile
2.5  Essen
2.6  Familie
2.6.1 Familientypen
2.6.2 Einkommen
2.6.3 Konsum: Möglichkeiten und Gewohnheiten
2.6.4 Wohnen und Einrichtung
2.6.5 Autoritätsstruktur
2.6.6 Konfliktstruktur
2.7  Feiertage
2.8  Gäste/Besucher
2.9  Gestik und Mimik
2.10 Hygiene und Diätetik
2.11 Kleidung
2.12 Politische Orientierungen
2.13 Religion/en (religiöse Praxis)
2.14 Sprache/Dialekte/Soziolekte
2.15 Trinkgewohnheiten
 

3. Kulturgebiete

3.1 Bildungssystem
3.2 Geschichte
3.3 Gesundheitswesen
3.4 Institutionen
3.4.1 Vereine
3.4.2 Kirchen
3.4.3 Behörden
3.4.4 Massenmedien
3.4.5 Betriebe
3.4.6 Bürgerinitiativen
3.5  Gesellschaft/Soziale Gliederung
3.5.1 Schichten
3.5.2 Geschlechtsrollen
3.5.3 Generationen
3.5.4 Regionen
3.6  Kommunikation
3.7  Künste
3.8  Politik
3.9  Rechtspflege
3.10 Staat
3.11 Verkehr
3.12 Wirtschaft
3.13 Wissenschaft
3.14 Sport
3.15 Technologie
 

4. Kulturaustausch

4.1  Vorbereitung
4.2  Reisen
4.3  Verhandlung
4.4  Post
4.5  Telekommunikation
4.6  Öffentlichkeitsarbeit
 

5. Geographie und Klima

5.1  Klima
5.2  Landschaft
 

6. Statistik/Demographie

6.1  Bevölkerung
6.2  Nationalitäten
 

7. Referenzen/Quellen

Die Bearbeitung dieser Materialien soll nach dem Prinzip aufgabenbearbeitenden Lernens erfolgen. Dafür sollen Lernaufgaben wie die folgenden entwickelt werden:

Lernaufgabenbeschreibungen sollten die Lernaufgaben möglichst genau beschreiben sowie Erläuterungen, Arbeitshilfen und Begründungen vermitteln. Beispiele für Lernaufgaben sind:

"Lesen Sie das Kulturdiagramm Deutschland durch und beschreiben und begründen Sie, was Sie zusätzlich gern wissen müßten !"

"Lesen Sie das Kulturdiagramm Deutschland durch und beschreiben und begründen Sie, was davon für eine/n 17jährigen russische/n Austausschüler/in wichtig ist und was er/sie zusätzlich wissen müßte !"

"Analysieren Sie die Ländermappe "Deutschland" und beurteilen Sie die darin enthaltenen Dokumente nach ihrer Wichtigkeit mit Hilfe eines Drei-Punkte-Systems !"

"Analysieren Sie die Ländermappe Deutschland und geben Sie an, welche Art von Dokumenten diese alternativ oder zusätzlich enthalten sollte !"

Die folgende Kursbeschreibung ist ein nach dem Standard-Schema erstellter Erstentwurf:

KURSBESCHREIBUNG ZUM KURS NR. 01

1. FASSUNG
DATUM: 16.12.92
KURS-THEMA: Kulturkundliche Orientierung
AUTOR/EN: Bashaikin, Bystrai, Flechsig

DEFINITION

Unter "Kulturkundlicher Orientierung" ist die Aneignung von Grundwissen über die Alltagskultur und über ausgewählte Kulturgebiete einer anderen Kulturgemeinschaft zu verstehen, das unter Gesichtspunkten von Gemeinsamkeit, Spezifik und Verschiedenheit ausgewählt wurde und in umfassendere Konzepte interkulturellen Lernens integriert ist.

SCHLÜSSELBEGRIFFE

- Kultur
- Stereotyp
- Taxonomie
- Kulturkunde
- Landeskunde
- Kulturdiagramm
- Kulturkundliche Anthologie
- Ländermappe
- Kulturkundliche Dokumentation
- Selbstbild
- Fremdbild
- Gemeinsamkeiten
- Universalien
- Kontrast
 

WISSENS-LANDKARTE

1. NOTIZEN ZUR KOMPETENZENTWICKLUNG

- Engen und weiten Kulturbegriff unterscheiden
- Entscheidung für weiteren Kulturbegriff begründen
- Auswahlkriterien für kulturkundliches Wissen begründen
- Kulturdiagramm bearbeiten und ergänzen
- Kulturkundliche Anthologie bearbeiten und ergänzen
- Ländermappe nutzen und ergänzen
- Kulturkundliche Dokumentation nutzen
- Zielgruppenspezifischen kulturkundlichen Orientierungstext erstellen
- Gefahren der Stereotypenbildung erläutern und vermeiden
 

2. NOTIZEN ZUM ORIENTIERUNGSTEXT

- Neue Erfahrungen bei ersten Begegnungen: "Das habe ich mir ganz anders vorgestellt"
- Beschränktheit und Einseitigkeit unseres Vorwissens über andere   Kulturen
- Gründe für diese Beschränktheit und Einseitigkeit
- Gefahr von Stereotypenbildung
- Vorverständnis von "Landeskunde" und "Kulturkunde"
- Hinweis auf die  Geschichte der Kulturkunde (in Deutschland)
- Von der stereotypisierenden zur aufklärenden Kulturkunde
- Situationen, aus denen sich Bedarf an aufgeklärter Kulturkunde   ergibt
- Was macht eine professionelle "Didaktik der Kulturkunde" aus ?
- Perspektiven-Probleme
- Taxonomie-Probleme
- Bedeutungs- und Bewertungsprobleme
- Probleme der Wissenssynthese
- Kontext- und Anwendungsprobleme

3. NOTIZEN ZUR LERNAUFGABEN-BESCHREIBUNG

Lernaufgabe 1
Lesen Sie das Kulturdiagramm durch und halten Sie schriftlich fest, Lernaufgabe 2
siehe Lernaufgabe 1, jedoch bezogen auf die Kulturkunde-Anthologie

Lernaufgabe 3
siehe Lernaufgabe 1, jedoch bezogen auf die Ländermappe

Lernaufgabe 4
Erstellen Sie bitte in Partnerarbeit für eine Zielgruppe Ihrer Wahl zur Vorbereitung eines Jugendaustausch-Programms ein kleines Kulturdidagramm, und zwar unter Nutzung des Kulturdiagramms, der Kulturkunde-Anthologie und der Ländermappe !
 

4. NOTIZEN ZUR BLOCK- BZW. PHASENGLIEDERUNG

(6 Tage = 48 Unterrichtsstunden à 45 Minuten = 2160 Min. ALZ)

- Orientierungsphase/ Vortrag, Lektüre, Rückfragen (max. 60 Min)

- Aufgaben-Bearbeitungsphase I (max. 120 Min)
- Präsentationsphase I (max. 90 Min)
- Bewertungsphase I (max. 90 Min)

- Aufgaben-Bearbeitungsphase II (max. 360 Min)
- Präsentationsphase II (max. 90 Min)
- Bewertungsphase II (max. 90 Min)

- Aufgaben-Bearbeitungsphase III (max. 360 Min)
- Präsentationsphase III (max. 90 Min)
- Bewertungsphase III (max. 90 Min)

- Aufgaben-Bearbeitungsphase IV (max. 360 Min)
- Präsentationsphase IV (max. 90 Min)
- Bewertungsphase IV (max. 90 Min)

- Ergebnissicherungsphase (max. 180 Min)
 

5. (NUR FÜR DOZENTEN) VORTRAGS-STICHWORTE

- Auf eigene Erfahrungen mit Vorurteilsbildung und Vorurteilsabbau verweisen
- Unklarheit im Sprachgebrauch "Landskunde" / "Kulturkunde" aufgreifen
- Definition für "kulturkundliche Orientierung" erläutern
- Wissens-Landkarte erläutern
- Problem-Horizonte laut Wissenslandkarte erläutern
- Lernaufgaben erläutern
- Ängste vor Komplexität und vor zu hohen Anforderungen abbauen
- Auf Langfristigkeit kulturkundlicher Kompetenzentwicklung   hinweisen
- Zum bescheidenen Anfang ermuntern
 

6. (NUR FÜR DOZENTEN) DIDAKTISCHE HINWEISE

- Daran erinnern, daß kulturkundliche Orientierung nur ein erster Schritt zur Entwicklung kulturkundlicher Kompetenz ist
- Wichtigkeit des Aufbaus und der laufenden Ergänzung der eigenen kulturkundlichen Dokumentation betonen
- Bei der Aufgabenbearbeitung nur beraten
- "Eindeutigkeitserwartungen" bearbeiten
- Auf Sicherung der mikrodidaktischen Kompetenzen beim Präsentieren und Moderieren achten
- Rückmeldung auf positive und negative Lösungen nicht vergessen
- Diskussionen von je 2 Teilnehmern moderieren und protokollieren lassen (Sichtprotokoll !)
- Auf sorgfältige Ergebnissicherung achten
- Möglichkeit flankierender Maßnahmen prüfen
- Mögliche Beiträge zur Entwicklung von Organisationskultur einbringen

7. ANLAGEN & LITERATUR

- eigene Taxonomie
- Kulturdiagramm Deutschland
- Kulturdiagramm Rußland
- Erstfasssung Kultur-Anthologie Deutschland
 

5. NOTIZEN ZUM KURS NR. 2

"KULTURSTANDARDS"

In diesem Kurs sollen die Studenten

EIGENE UND FREMDE KULTURSTANDARDS

Der folgende auf der Grundlage der von Kluckhohn & Strodbeck (1961) entwickelten Kategorien beruhende  Fragebogen dient der Erhebung von "Kulturstandards". Dies sind kulturelle und moralische Grundüberzeugungen und Wertvorstellungen, die allen oder den meisten Menschen einer Kultur gemeinsam sind. Bekannt sind Kulturstandards auch unter Begriffen wie "Weltanschauung", "Weltbild", "Menschenbild" oder "Naturauffassung". Im besonderen geht es darum festzustellen, was in einer Kultur für gut, wichtig oder richtig angesehen wird, und zwar in bezug auf
- die Einstellungen des Menschen zu sich selbst.
- seine Einstellungen anderen und der Gesellschaft gegenüber sowie
- seine Einstellungen zur Natur und zu Gott (einem "höheren Wesen").
Kulturen unterscheiden sich in diesen Punkten voneinander. Deshalb kommt es nicht selten zu Konflikten, wenn Menschen mit unterschiedlichen Kulturstandards zusammenkommen, sei es im Beruf, sei es im privaten Bereich.

Je besser man über seine eigenen Wertvorstellungen und die der anderen Bescheid weiß, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß man aufmerksam wird für Unterschiede zwischen den Kulturstandards verschiedener Kulturen. Und je besser man diese Unterschiede kennt, desto leichter ist es, die daraus möglicherweise entstehenden Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten.

Die Arbeit mit diesem Fragebogen kann deshalb sowohl zu Ihrer eigenen Weiterbildung als auch zur besseren "Völkerverständigung" beitragen.

Zum Vorgehen:
Markieren Sie bitte für jeden der folgenden 25 Punkte diejenige Aussage, die im ganzen gesehen für Ihre eigene Kultur charakteristisch ist. Als "ihre eigene Kultur" sollten Sie dasjenige verstehen, was die Mehrheit der Angehörigen Ihrer nationalen, regionalen oder lokalen Gemeinschaft, in der Sie leben, auszeichnet. Nehmen Sie die Markierung bitte in der Weise vor, daß Sie einen der drei vorausgestellten Buchstaben mit einem Kreis versehen!

Hier ist ein Beispiel:
"Wem gegenüber ist ein Mensch am stärksten verantwortlich?
A. Nur sich selbst.
B. Anderen Menschen gegenüber, im besonderen seiner Familie, seinen Freunden,
C. dem Staat und der Gesellschaft gegenüber.
D. Gott bzw. einem höheren Wesen gegenüber."
Wenn Sie der Meinung sind, daß in Ihrer Kultur die Leute der Meinung sind, daß man zunächst seiner Familie und seinen Freunden gegenüber verpflichtet ist, dann müssen Sie den Buchstaben B markieren.

I. Das Individuum

1. Wem gegenüber hat ein Mensch seine wichtigsten Verpflichtungen?

A. Sich selbst gegenüber.
B. Anderen Menschen gegenüber, im besonderen der Familie und seinen Freunden.
C. Dem Staat und der Gesellschaft gegenüber.
D. Einem höheren Wesen gegenüber.
 

2. Was bewertet man an einem Menschen in Ihrer Heimatkultur am positivsten?

A. Die Fertigkeiten und Leistungen, die er in seinem Leben erbracht hat.
B. Seine soziale Position, d. h. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder einer bestimmten Familie.
C. Seine geistigen oder religiösen Qualitäten.
D. Seine Persönlichkeit und seinen Charakter.
 

3. Welche Rolle spielt das Schicksal im Leben eines Menschen?

A. Das Schicksal spielt keine Rolle, denn jeder Mensch ist Herr seines  eigenen Schicksals.
B. Das Schicksal und der Zufall spielen eine gewisse Rolle, aber jeder Mensch hat auch Kontrolle über seine eigene Zukunft.
C. Das Schicksal bestimmt das Leben jedes Menschen und niemand kann etwas tun, um es zu beeinflussen.
 

4. Auf welche Weise lernt der Mensch in erster Linie das Leben kennen?

A. Durch seine eigenen Anstrengungen und Erfahrungen, indem er durch Versuch und Irrtum lernt.
B. Durch das Vorbild älterer, klügerer und erfahrenerer Menschen.
C. Durch das Wort der großen Lehrer des Volkes.
D. Durch göttliche Offenbarung oder durch das Wort seiner Propheten auf dieser Welt.
 

5. Welchen Einfluß hat das Geschlecht eines Menschen auf die Rollen, die er zu spielen  hat?

A. Ob man Mann oder Frau ist, hat wenig Einfluß darauf, wer man ist, und was man im Leben zu tun hat.
B. Ob man Mann oder Frau ist, hat einen gewissen Einfluß auf die eigene Rolle, aber in erster Linie sind es die eigenen Fähigkeiten und Interessen, die zählen.
C. Rollen und Tätigkeiten von Männern und Frauen sind sehr verschieden.
D. Festgelegte und typische Rollen werden entweder Männern oder Frauen übertragen, und es gibt keine Überlappungen.
 

6. Wird der Mensch in Ihrer Heimatkultur als grundsätzlich gut oder als grundsätzlich böse angesehen?

A. Der Mensch ist von Natur aus gut.
B. Der Mensch ist von Natur aus eine Mischung zwischen Gut und Böse.
C. Ob der Mensch gut oder böse ist, hängt von den Umständen ab.
D. Der Mensch ist von Natur aus böse.
 

7. Auf welche Weise treffen Menschen in erster Linie ihre Entscheidungen?

A. Indem sie Fakten beachten und logische Denkprozesse durchführen.
B. Indem sie sich auf ihre persönliche Erfahrung und ihr eigenes Wissen stützen.
C. Indem sie sich an anderen orientieren.
D. Indem sie sich vom Gefühl leiten lassen.
 

8. In welchem Umfang sind Menschen fähig, sich zu ändern oder zu entwickeln?

A. Der Mensch ist in der Lage, sich in erheblichem Umfang zu ändern, sich zu entwickeln und sich zu bessern.
B. Der Mensch ist nur in begrenztem Umfang in der Lage, sich zu entwickeln, zu verändern und zu bessern.
C. Der Mensch bleibt wie er ist und verändert sich nicht.
 

9. Unter welchen Gesichtspunkten beurteilen Menschen Prozesse, Ereignisse und Ideen?

A. Indem sie zuerst fragen: "Funktioniert das gut oder schlecht?"
B. Indem sie zuerst fragen: "Ist das gut oder böse?"
C. Indem sie zuerst fragen: "Ist das wahr oder unwahr?"
D. Indem sie zuerst fragen: "Stimmt das überein mit der Art und Weise wie unsere Vorfahren gelebt haben?"

10. Welches Lebensstadium des Menschen wird besonders betont bzw. geehrt?

A. Die Jugend,
B. der reife Erwachsene oder
C. das Alter.
 

II. Sozialbeziehungen

11. Wie wird in Ihrer Heimatkultur das Eigentum im wesentlichen genutzt und kontrolliert?

A. Das Eigentum gehört überwiegend Einzelpersonen oder privaten Gesellschaften.
B. Das Eigentum wird überwiegend gemeinschaftlich verwaltet.
C. Das Eigentum wird einem Individuum oder einer Gruppe solange zuerkannt, wie es von diesen aktiv genutzt wird.
 

12. Was ist die Grundlage freundschaftlicher Beziehungen?

A. Eine Person hat viele Freunde zu jeder Zeit, aber sie hat nur wenige enge Freunde während ihres ganzen Lebens. Die Verpflichtungen, die sich in den meisten Fällen aus der Freundschaft ergeben, sind deshalb nur schwach und begrenzt und hängen ab von der jeweiligen eigenen Interessenlage.
B. Menschen haben eine geringe Zahl von Freunden, mit denen man das ganze Leben lang in Verbindung steht. Die Verpflichtungen Freunden gegenüber sind aber gering in bezug auf Umfang und Tiefe.
C. Ein Mensch hat eine kleine Zahl von Freunden, mit denen er während des gesamten Lebens in engem Kontakt steht. Die Verpflichtungen, die sich aus den freundschaftlichen Beziehungen ergeben, sind weitgehend und werden intensiv gestaltet.
 

13. In welchem Umfang zeigen Menschen Treue gegenüber Organisationen?

A. Wenn jemand einmal einer Organisation beigetreten ist, dann hat er ein tiefes Gefühl der Treue und der Identität. Auch wenn seine persönlichen Vorteile dabei nicht erreicht werden, bleibt er Mitglied.
B. Die Leute haben ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu einzelnen Organisationen, aber sie bleiben nur Mitglied, solange ihre persönlichen Vorteile erfüllt werden.
C. Leute wechseln leicht von einer Organisation zu einer anderen, weil ihre Treue im wesentlichen davon abhängt, wie weit ihre Mitgliedschaft persönlichen Vorteilen dient.
 

14. Wie werden in Ihrer Heimatkultur persönliche Streitigkeiten und Konflikte behandelt?

A. Wenn Leute nicht übereinstimmen, dann versuchen sie, ihre unterschiedlichen Auffassungen von Angesicht zu Angesicht und in direktem Kontakt mit dem anderen auszutragen.
B. Bei Streit und Konflikten werden häufig Vermittler benutzt, um Konflikte zu schlichten.
C. Konflikte und Streitigkeiten zwischen Leuten werden ignoriert und verdrängt, soweit dies möglich ist.
 

15. Welche hauptsächliche Zeitorientierung gibt es in Ihrer Heimatkultur?

A. Das Hauptinteresse gilt der Vergangenheit; ihr wird die größte Wichtigkeit zugeordnet.
B. Das Hauptinteresse gilt der Gegenwart.
C. Das Hauptinteresse gilt der Zukunft.
 

16. Wie verhalten sich Leute gegenüber anderen von einem höheren oder einem niederen Rang?

A. Rangunterschiede werden nicht beachtet oder heruntergespielt; in fast allen Beziehungen herrscht informelles Verhalten vor.
B. Rangunterschiede sind in bezug auf Sozialbeziehungen nur von geringer Bedeutung und nur in einzelnen Situationen; formelles Verhalten wird jedoch gezeigt, wenn Leute von hohem und von niederem Rang einander treffen.
C. Rangunterschiede haben ein großes Gewicht in den Sozialbeziehungen; Förmlichkeit im Verhalten ist der Brauch, wann immer sich Menschen von hohem und niederem Rang treffen.
 

17. Welche Verhaltensmuster werden in bezug auf die Übernahme bindender wechselseitiger Verpflichtungen bevorzugt?

A. Wechselseitige Verpflichtungen sind typisch zwischen Leuten in übergeordneten und untergeordneten Beziehungen.
B. Wechselseitige Verpflichtungen sind typisch zwischen Leuten des gleichen sozialen Ranges oder eines ähnlichen sozialen Ranges.
C. Wechselseitige Verpflichtungen einer bindenden Natur werden überhaupt, vermieden soweit dies möglich ist.
 

18. Welches ist der bevorzugte Typus sozialer Interaktion?

A. Wenn Menschen in Gruppen zusammenkommen, tendieren sie dazu, aktiv zu sein, Dinge gemeinsam zu tun, sich schnell zu bewegen und viel zu sprechen.
B. Wenn Menschen in Gruppen zusammenkommen, verhalten sie sich in einigen Situationen und wie unter A. aufgeführt, in anderen Situationen wie unter C aufgeführt.
C. Wenn Menschen in Gruppen zusammenkommen, tendieren sie  dazu, Aktivitäten zu vermeiden, das bloße Zusammensein zu genießen, langsam und passiv zu interagieren und Perioden der Stille und der Ruhe einzulegen.
 

19. Wie bindend sind in Ihrer Heimatkultur Verpflichtungen innerhalb der Familie?

A. Mit der Zugehörigkeit zu einer Familie sind keine festen Rollen oder Verpflichtungen verbunden; Familienmitglieder tragen je nach Interesse und Fähigkeit zum Familienleben entweder bei oder auch nicht.
B. Mit der Zugehörigkeit zur Familie gehen einige Rollen und Verpflichtungen einher; diese Rollen können nach Alter und Geschlecht verschieden sein, sind aber ihrer Natur nach flexibel.
C. In jeder Familie sind besondere Verpflichtungen an die Geschlechtsrolle und an die Stellung in der Geschwisterreihe gebunden (z. B. soll der älteste Sohn muß das Familienunternehmen weiterführen).
 

20. Wie sind in Ihrer Heimatkultur die Familienbeziehungen beschaffen?

A. Starke Bindungen bestehen in der Kernfamilie, also zwischen Eltern und Kindern; das Familienleben konzentriert sich auf die Kernfamilie; selbst enge Verwandte leben oft weit entfernt.
B. Starke Bindungen bestehen in bezug auf die erweiterte Familie; sie umfaßt die lebenden Großeltern, Tanten, Onkel und Vettern ebenso wie Eltern und Kinder. Die erweiterte Familie lebt im allgemeinen zusammen oder nahe beieinander.
C. Bindungen bestehen sowohl zu den lebenden als auch zu den toten Mitgliedern der erweiterten Familie. Die erweiterte Familie lebt im allgemeinen zusammen oder in enger Nachbarschaft und alle leben im Bewußtsein ihrer gemeinsamen Vorfahren.
 

III. Beziehung zur Natur und zum Übernatürlichen

21. Auf welche Weise verstehen die Menschen in Ihrer Heimatkultur die Natur?

A. Vernunft und die Wissenschaft ermöglichen es dem Menschen, die Natur zu verstehen.
B. Religiöser Glaube ebenso wie Wissenschaft sind notwendig, wenn Menschen die Natur verstehen wollen.
C. Die Natur ist ein Geheimnis; sie kann nur durch religiösen Glauben erschlossen oder überhaupt nicht verstanden werden.
 

22. Welche Auffassungen über die Beziehungen zwischen Mensch und Natur bestehen in Ihrer Heimatkultur?

A. Der Mensch versucht, um seines eigenen Nutzens willen, die Natur zu kontrollieren und auszubeuten.
B. Der Mensch lebt typischerweise in Harmonie und im ökologischem Gleichgewicht mit der Natur.
C. Der Mensch ist der Natur ausgeliefert und von ihrer Gnade abhängig.
 

23. Wie wird Zeit definiert und bewertet?

A. Zeit wird als schnell vergehend betrachtet und als begrenztes Gut aufgefaßt, die man nicht vergeuden darf.
B. Das Vergehen der Zeit wird intensiv gefühlt und mit Resignation akzeptiert; es gibt aber nicht das Gefühl, daß Zeit vergeudet werden kann.
C. Es gibt kaum oder kein Bewußtsein vom Vergehen der Zeit, Zeit wird als unbegrenzt angesehen.
 

24. Bis zu welchem Grad sind die guten Dinge im Leben verfügbar?

A. Die guten Dinge im Leben existieren in unbegrenztem Maß. Glück und Wohlstand können von allen Menschen erreicht werden, wenn sie sich nur anstrengen, um sie sich anzueignen.
B. Die guten Dinge im Leben existieren in Fülle, aber sie sind nicht unbegrenzt verfügbar; diejenigen, die am fähigsten sind, oder die sich am härtesten bemühen, werden Glück und Wohlstand erreichen.
C. Die guten Dinge im Leben sind nur in begrenzter Weise vorhanden, so daß nicht genug davon für alle Menschen vorhanden ist; deshalb muß Armut von vielen geduldet werden.
 

25. Welche Beziehungen sehen die Menschen in Ihrer Heimatkultur zwischen dem Menschen und übernatürlichen Kräften?

A. Sie neigen zu dem Glauben, daß das Übernatürliche nicht existiert; sie handeln so, als ob der Mensch keine Unterstützung durch übernatürliche Kräfte braucht.
B. Die Menschen glauben, daß Übernatürliches in allen Dingen wirkt. Die Natur und Übernatürliches werden als untrennbar gesehen.
C. Die Menschen glauben, daß das Übernatürliche außerhalb der Welt existiert und unbegrenzte Macht besitzt.
 

6. NOTIZEN ZUM KURS NR. 3

In diesem Kurs sollen entwickelte Kulturassimilatoren (KA) bearbeitet und neue entwickelt werden.
Ein KA besteht aus Eine dieser Interpretationen ist die für die Zielkultur typische, die anderen sind typische, von der erstgenannten abweichende Interpretationsweisen aus der Kultur des Lerners.

Diese Interpretationen können in ihrem Schwerpunkt von Gedanken oder Gefühlen oder Verhaltensmustern der an der Situation beteiligten Personen her erstellt sein.

Den Antworten sind Verweisseiten beigegeben; der Lerner wählt die Antwort aus, die ihm als aus der Zielkultur stammend erscheint, blättert zur entsprechenden Seite und findet dort Bestätigung oder Nicht-Bestätigung seiner Wahl und zusätzliche Information, die - besonders bei der richtigen Wahl - den der Situation zugrundeliegenden Kulturstandard näher erläutert. War die Wahl falsch, wird er zur Ausgangssituation zurück-, bei richtiger Wahl zur nächsten Situation weiterverweisen.

Hierfür ein Beispiel (für deutsche Lerner):

In einem russischen Restaurant

Kurz nach ihrer Ankunft in Rußland gingen Peter und Dieter in ein Restaurant. Durch Bekannte wußten sie, daß man sich in Rußland nicht einfach an einen freien Tisch setzt, sondern in der Regel wartet, bis man durch die Bedienung einen freien Platz zugewiesen bekommt.

Nachdem die Freunde gegessen haben, erschien der Kellner und fragte, ob sie noch etwas wünschten oder zahlen möchten. Peter erklärte dem Kellner, daß sie sich nur mal ein bißchen unterhalten möchten. Eine Minute später erschien der Kellner wieder und legte ihnen unaufgefordert die Rechnung vor. Die Freunde deuteten dies als Zeichen, daß sie nun gehen sollten. Da sie solch ein Verhalten des Kellners irritiert hatte und sie sich nun auch noch hinausgeworfen fühlten, gaben sie ihm nur ein sehr kleines Trinkgeld. Als der Kellner dies feststellte, schien er noch mehr verärgert zu sein. In einer schlechten Stimmung verließen die Freunde das Restaurant.

Wie würden Sie das Verhalten des Kellners erklären?

(1) Der Kellner ärgerte sich verständlicherweise über das geringe Trinkgeld und zeigte dies ungehemmt, da Russen in ihren Gefühlsäußerungen spontan und offen sind.

(2) Der Kellner bediente Ausländer, insbesondere Deutsche, nicht gern und wollte sie so schnell wie möglich loswerden.

(3) Als die Freunde mit dem Essen fertig waren, glaubte der Kellner, daß sie nun gehen wollten, und er brachte daher unaufgefordert die Rechnung.
 
Zu den Antworten:

Zu Antwort (1):
Auf den ersten Blick sieht diese Antwort sehr plausibel aus, aber sie erklärt das Verhalten des Kellners nicht vollständig. Der Kellner ärgerte sich berechtigt über das kleine Trinkgeld, aber Peter und Dieter fanden sein Verhalten unfreundlich, als er schon die Rechnung auf den Tisch legte. Das einzige, was zutrifft, ist, daß Russen nicht selten ihre Gefühle offen zeigen. Sie sind im Umgang miteinander in der Regel mitteilsam und aufrichtig.

Zu Antwort (2):
Diese Antwort ist mit Sicherheit falsch. Die Gastfreundschaft wird in Rußland großgeschrieben, besonders den Ausländern gegenüber. Und den Deutschen schenkt man in Rußland traditionell viel Achtung. Es war auch nicht im Interesse des Kellners, einen schlechten Eindruck auf seine ausländischen Gäste zu machen: es war doch durchaus möglich, daß für ihn dabei etwas rausspringen konnte und das in harter Währung.
Bitte suchen Sie eine vorurteilsfreie Antwort.

Zu Antwort (3):
Diese Antwort erklärt das Verhalten des Kellners am besten. In Rußland ist es unüblich, nach dem Essen im Restaurant länger sitzen zu bleiben, nur um sich noch zu unterhalten. Das hängt wohl damit zusammen, daß für russische Kellner ein Plaudern nach dem Essen ungewohnt ist und für sie einen Einnahmeverlust bedeutet, weil im Unterschied zu Deutschland draußen eine Menge von Besuchern ungeduldig darauf wartet, bis ein Platz frei wird.

Folglich wird in russichen Restaurants davon ausgegangen, daß die Gäste bald nach Beendigung des Essens gehen, und daher wird meist nach der letzten Bestellung unaufgefordert die Rechnung gebracht. Insofern hatte der Kellner sicherlich nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben und konnte sich somit das niedrige Trinkgeld wohl kaum erklären.
 
 

7. NOTIZEN ZUM KURS NR. 4

"FALLSTUDIEN"

Bei Fallstudien bearbeiten Lerner einzeln oder in Gruppen (in Aktenform oder informell rekonstruierte) Praxisfälle, um sich Wissen über die betreffende Praxis anzueignen und ihre Urteils- und Entscheidungsfähigkeit auszubilden.

Hierfür ein Beispiel:

Verkehrsvorfall

Peter war vor kurzem nach Moskau gekommen. In den ersten Tagen benutzte er die Metro, um in sein Büro zu kommen. Aber dann hatte er das Gedränge in der Metro satt und beschloß, mit seinem Auto zur Dienststelle zu fahren.

Höflich hielt er an einem Zebrastreifen - wie man das als Deutscher ja gewohnt ist - und wunderte sich, daß die am Straßenrand stehenden Menschen ihn nur verständnislos anschauten; niemand wagte es, auf die Straße zu gehen. Die Zeit verging, die Menschenmenge wurde zusehends nervös. Da platzte einer alten Dame der Kragen. Sie drosch mit ihrem Krückstock auf die Motorhaube und schrie zornig: "Das könnte dir so passen, du windiger Ausländer, du gehörst wohl zu der ganz raffinierten Sorte: Mich erst auf die Straße locken und dann Gas geben, was?" Es verschlug Peter die Sprache, genauer gesagt, ein paar Brocken Russisch, die er konnte. Völlig verwirrt jagte er davon.

Was war geschehen?, fragte er sich immer wieder. Wieso haben mich die Leute falsch verstanden?

Antwort zur Situation "Verkehrsvorfall":

In Rußland gelten im allgemeinen die internationalen Verkehrsregeln. So sollen z. B. die Autofahrer vor dem Zebrastreifen halten, damit die Fußgänger die Straße überqueren können. Aber diese Regel wird von den meisten Autofahrern oft nicht exakt beachtet. Dann fühlen sich die Fußgänger wie gejagte Hasen, die vor Autos - dieser Meute - um ihr Leben wettlaufen müssen.

Mittlerweile kann es einem passieren wie im folgenden Witz:

Da treffen sich zwei Freunde. Der eine sitzt mit den gebrochenen Beinen im Rollstuhl. Fragt der gesunde: - Wo hast du dir so was zugezogen?
- Im Straßenverkehr.
- Bist wohl zu schnell gefahren?
- Nein, zu langsam gelaufen.

Das rücksichtslose Verhalten der Autofahrer den Fußgängern gegenüber erklärt sich wohl daraus, daß das Auto in Rußland noch kein Gebrauchsgegenstand ist, sondern ein überaus großes Statussymbol. Derjenige, der im Auto sitzt, betrachtet die Fahrbahn oft als sein Reich. Das paßt geradezu, wenn man bedenkt, daß früher nur große Natschalniks, also Chefs, in ihren Dienstwagen kutschierten und nicht der kleine Mann.

Das oben aufgeführte Verhalten der Verkehrsteilnehmer zueinander mag auch daran liegen, daß Russen viel Respekt vor Technik haben. Für sie ist Technik noch ein Sinnbild für Fortschritt. Es wird wohl ein bißchen dauern, bis Russen einsehen, daß Technik nicht gleich Fortschritt ist, daß sie auch Probleme in sich bergen kann, z. B. ökologische Probleme.

Gegenseitige Feindseligkeit der Verkehrsteilnehmer könnte auch tiefere Gründe haben: waren doch die politischen Freiheiten in Rußland jahrzehntelang unterdrückt und soziale, schichtenspezifische Unterschiede als beseitigt hingestellt, im Sozialismus wären ja alle gleich. Gerade im Straßenverkehr machten die Autofahrer ihrem Standesdünkel und die Fußgänger ihrer Frustriertheit Luft.

Bei den Fußgängern äußert es sich vielleicht darin, daß sie die Straße bei Rot zu überqueren versuchen, die Unterführungen total ignorieren, um womöglich ganz unerwartet vor Autos aufzutauchen.
 

8. NOTIZEN ZUM KURS NR. 5

"SIMULATIONEN"

SIMULATIONSSPIEL

"MINORITEN UND MAJORITEN"

Ziele des Simulationsspiels

Das Ziel dieses Simulationsspiels ist interkulturelles Verhaltenstraining. Diese Art des Trainings soll nicht in erster Linie dem Einüben von Verhaltensmustern dienen, sondern Teilnehmer des Simulationsspiels dazu anregen, flexible Strategien des Verhaltens zu entwickeln, um andere Kulturen besser zu verstehen und die möglicherweise entstehenden Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten. Das Simulationsspiel wurde auf der Grundlage der von L. R. Kohls u. a. (1981) entwickelte "Developing Intercultural Awareness" entwickelt.

Die Teilnehmer müssen in eine Situation versetzt werden, in der spontane Interaktion möglich ist, so daß bestimmte Verhaltensmuster trainiert werden können. Das Spiel muß den Studenten erlauben, einige der Gefühle zu erleben, die auftreten können, wenn man unter Zeitdruck eine Aufgabe mit Kommilitonen ausführen muß. Das Grundkonzept des Simulationsspiels besteht darin, daß eine Gruppe der Studenten die eine Kultur, die zweite Gruppe eine andere Kulltur vertritt und beide sich verständigen müssen.

Ausgangssituation

"Minoriten" und "Majoriten" leben im gleichen Land. Die Minoriten leben in Dörfern. Sie beschäftigen sich mit Landwirtschaft und haben großen Landbesitz. Die Majoriten leben in der Stadt. Ihr Territorium ist dicht bevölkert. Sie wollen die Minoriten um die Erlaubnis bitten, auf deren Territorium eine Ferienkolonie bauen zu dürfen. Diese Ferienkolonie soll für ca. 300 Majoriten bestimmt sein. Das Spiel beginnt mit dem ersten Treffen von Delegationen beider Gruppen, die in Verhandlungen über die Möglichkeit der Einrichtung einer Ferienkolonie eintreten.

Spielablauf

Jede der beiden Gruppen sollte aus 3-7 Studenten bestehen. Während der Vorbereitung auf die Verhandlungen dürfen die Gruppen einander nicht sehen und hören, da sie wechselseitig nicht über die kulturellen Wertorientierungen der jeweils anderen Gruppe informiert sein dürfen.
Jede Gruppe bekommt eine schriftliche Aufgabe und Zeit, um die Instruktionen zu lesen und sich grundsätzliche Überlegungen über ihr Vorgehen zu machen.

Spielanleitung für die Minoriten

Die Minoriten wohnen in einem Dorf, beschäftigen sich mit Landwirtschaft und haben großen Landbesitz. Die Umgebung ist sehr malerisch. Sie haben einen Brief von den Majoriten bekommen, in dem steht, daß sie in ihrer Gegend eine Ferienkolonie einrichten möchten. Die Ankunft der Majoriten, die in einer Großstadt wohnen, steht bevor. Sie haben geschrieben, daß sie die Minoriten um die Erlaubnis bitten wollen, nicht weit von ihrem Dorf entfernt eine Ferienkolonie bauen zu dürfen.

Sozialverhalten und Kulturstandards der Minoriten: Die Minoriten berühren sich immer, wenn sie miteinander sprechen. Selbst wenn sie aneinander vorbeigehen, berühren sie sich kurz. Sich nicht zu berühren bedeutet: Ich mag dich nicht.

Der traditionelle Gruß ist eine Verbeugung mit gekreuzten Händen auf der Brust. Einem Minoriten die Hand entgegenzustrecken, gilt ebenfalls als Zeichen der Erniedrigung. Auf diese Beleidigung reagieren die Minoriten mit Worten und Gesten, die sie verbal und non-verbal ausdrücken, daß es keinen Grund gab, sie in dieser Art und Weise zu erniedrigen.

Die Frauen müssen bei den Verhandlungen schweigen. Ihre Pflicht besteht darin, daß sie immer Wasser (Mineralwasser, Limonade) in die Gläser nachfüllen müssen. Sie sind sehr bescheiden gekleidet. Möglichst alle Körperteile müssen bedeckt sein, darum tragen sie Handschuhe.

Die Männer tragen Hüte während des offiziellen Treffens.

In der Sprache der Minoriten gibt es keine Fremdwörter, die meisten Sätze sind sehr einfach. Die Minoriten (Männer) sprechen nicht mit fremden Frauen, deshalb auch nicht mit den weiblichen Mitgliedern der Majoriten-Delegation.

Sie benutzen nie das Wort "nein". Sie haben in der Delegation einen Wortführer. Die anderen Männer unterstützen immer seine Position. Sie lassen sich viel Zeit für das Überlegen und sprechen sehr langsam.

Das Ziel der Minoriten für die Verhandlungen besteht darin, erst einmal abzuwarten und keinesfalls schon zu einer Entscheidung zu gelangen.

Spielanleitung für die Majoriten

Die Majoriten leben in einer Großstadt. Es gibt dort viele Betriebe, in denen die Majoriten arbeiten. Sie haben einen Brief an die Minoriten geschrieben, in dem sie um die Erlaubnis bitten, nicht weit vom Dorf, in dem die Minoriten wohnen, eine Ferienkolonie für ca. 300 Majoriten bauen zu dürfen.
Die Umgebung ist dort sehr malerisch und die Minoriten haben ausreichend Land dafür.

Die Majoriten kommen in dieses Dorf, um Verhandlungen mit den Minoriten durchzuführen.

Sozialverhalten und Kulturstandards der Majoriten: Majoriten begrüßen einander und die Fremden, indem sie zum Gruß die Hände ausstrecken.

Auch Frauen sind Mitglieder ihrer Delegation. Sie sind ganz verschieden gekleidet. Es gibt keine besonderen Kleidungsvorschriften. Allerdings ist es unhöflich, wenn die Männer während der Verhandlung Hüte aufbehalten.

Die Sprache der Majoriten enthält sehr viele Fremdwörter. Die meisten Sätze sind kompliziert gebaut. Die Majoriten sprechen während der Verhandlungen miteinander, wobei sie verschiedene Meinungen ausdrücken dürfen.

Die Majoriten haben es immer eilig, sprechen sehr schnell und möchten in kürzester Zeit die Verhandlungen beenden.
 
Anleitung für den Spielleiter

Sollten die Verhandlungen in etwa 30 Minuten zu keinem Erfolg führen, wird das Simulationsspiel abgebrochen.
Aufgabe des Spielleiters ist es

Auswertung

In einer Diskussion, an der sich alle Teilnehmer beteiligen sollen, werden die Gefühle und Erfahrungen ausgewertet. Dabei sollten die folgenden Punkte besprochen werden, die vom Moderator gegebenenfalls einzubringen sind:

Feedback 1: Die Kultur der anderen
1. Was haben Sie über die Kultur der anderen gelernt?
2. War es schwierig, sich in die jeweilige Rolle zu finden?
3. Welche Gefühle lösten die einzelnen Rollen aus?
4. Gelang es Ihnen, die andere Kultur zu entschlüsseln?

Feedback 2: Konflikterfahrungen
1. Wodurch ergaben sich welche Konflikte?
2. Wie könnten Konflikte bearbeitet werden?
3. Lassen sich diese Erfahrungen auf das Zusammenleben mit anderen Kulturen übertragen?
4. Wenn ja, mit welchen Konsequenzen?
 

9. NOTIZEN ZUM KURS NR. 6

"ERKUNDUNGEN"

LERNAUFGABEN FÜR ERKUNDUNGEN

UND ANDERE LERNFORMEN

 

BEGRIFF DER ERKUNDUNG

Bei Erkundungen "begeben sich Lerner in natürliche Umwelten oder Institutionen zur Beobachtung und Datenerhebung, um Zusammenhänge zu überschauen sowie um Interessen und Standpunkte zu gewinnen" (FLECHSIG 1991, S. 33).

Lernaufgabe 1:
Teilen Sie sich Ihren Interessen entsprechend in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe begibt sich zur Erkundung in eine orthodoxe Kirche, die zweite in eine Moschee. Jede Gruppe plant für sich die Erkundung und bereitet sich entsprechend darauf vor. Die einzelnen Gruppenmitglieder bemühen sich, bei der Erkundung Beobachtungen zu folgenden Punkten zu machen:
- Gliederung des Raums,
- sakrale Objekte,
- Geruch,
- Töne und Geräusche,
- Verhalten der Menschen,
- Rollen der anwesenden Menschen,
- Kommunikationsformen.

Erstellen Sie anschließend einen gemeinsamen Erkundungsbericht, den Sie dann in der Gesamtgruppe vortragen und diskutieren.

Lernaufgabe 2:
Gehen Sie in eine Bibliothek und erstellen Sie eine Bibliographie der dort vorhandenen Texte, die in das Christentum einführen (eine zweite Gruppe erstellt eine Bibliographie der vorhandenen Texte, die in den Islam einführen).

Lernaufgabe 3:
Bilden Sie fünf Arbeitsgruppen, die sich darum bemühen, Informationen zu beschaffen, um ein Kurzreferat zu folgenden Themen zu erstellen:
1. Entstehung des Christentums
2. Entstehung des Islams
3. Prozentanteile der christlichen und der islamischen Bevölkerung Rußlands
4. Die wichtigen Feste im Islam
5. Die wichtigen Feste im orthodoxen Christentum

Lernaufgabe 4:
Interviewen Sie einen orthodoxen Christen/eine orthodoxe Christin und fragen Sie ihn/sie nach seiner/ihrer religiösen Praxis. Dazu gehören im besonderen Fragen nach
- der Häufigkeit seines/ihres Kirchenbesuchs,
- seine/ihre Erfahrungen mit den wichtigen kirchlichen Festen,
- seinen/ihren Familienmitgliedern und deren religiöser Praxis (Eltern, Kinder),
- dem Alter seiner/ihrer Glaubensgenossen,
- seinen/ihren Vorstellungen von der zukünftigen Entwicklung seiner Kirche.

Lernaufgabe 5:
Besuchen Sie individuell eine deutsche, eine russische, eine kasachische, eine baschkirische und eine tatarische Familie Ihrer Wahl und führen Sie dort eine Beobachtung durch, bei der Sie auf folgende Punkte achten:
- Wohnungsgröße,
- Wohnungseinrichtung,
- Objekte und Geräte,
- Wohnungsschmuck,
- Beleuchtung.

Führen Sie sodann ein Interview durch und stellen Sie dabei Fragen
- nach dem Tagesablauf der Familie,
- nach ihren bevorzugten Speisen,
- nach ihrer Festkleidung,
- nach der Rolle der Frau,
- nach den Feiertagen und nach den Feiern in der Familie.

Erstellen Sie sodann einen Erkundungsbericht (Formular) in schriftlicher Form und präsentieren Sie die Ergebnisse Ihrer Erkundung in der Gesamtgruppe.

10. NOTIZEN ZUM KURS NR. 7

"ORGANISATION VON KULTURAUSTAUSCH"

Im Kurs Nr. 7 sollen Kompetenzen zur Organisation von Kulturaustausch angeeignet werden. Hierfür wurde eine Gliederung nach Grundoperationen und Teiloperationen vorgenommen, die Absolventen des Kurses später durchführen sollen: Für jede Grundoperation sollten eingerichtet werden: Für jede Teiloperation sollten eingerichtet werden: Das Lexikon sollte wie folgt gegliedert werden: Sekundärliteratur sollte in eine Gesamtbibliographie eingegeben und unter "Grundbegriffe" bzw. "Verfahren" als "Quellen" eingegeben werden.