Projekt: Quellen und Senken für Treibhausgase
aus Landnutzung und Landbedeckung in Hessen Auftraggeber: Hessisches Landesamt für Umwelt und
Geologie (HLUG) Förderungszeitraum: Oktober 2000 – September 2004 Projektleitung: Joseph Alcamo, Karl Heinz Simon Wissenschaftliches Zentrum für
Umweltsystemforschung an der Universität Kassel Projektbearbeitung: Wissenschaftliches Zentrum für
Umweltsystemforschung an der Universität Kassel Ansprechpartner: Rüdiger Schaldach schaldach@usf.uni-kassel.de Teilprojektbearbeitung: Göttinger Bodeninitiative e.V. Ansprechpartner: Gerald Busch busch@usf.uni-kassel.de Schlagwörter Landnutzung, Landbedeckung,
Landnutzungsszenarien, CO2-,N2O- und CH4-Emissionen, Hessen Zielsetzung Ziel des
Projekts ist eine Abschätzung der Emissionen und der Aufnahme von
Treibhausgasen im Bereich Landnutzung und Landbedeckung für das Gebiet des
Bundeslandes Hessen. Das Projekt soll zur strategischen Bewertung
verschiedener Landnutzungsoptionen im Hinblick auf ihre Klimarelevanz
beitragen. Die Untersuchung umfasst die Treibhausgase CO2, N2O und CH4. Es
werden Emissionsinventare für das Bezugsjahr 1990, das Jahr 2000, sowie für
einen Satz von Szenarien für das Jahr 2020 entwickelt. Einen hohen Stellenwert
nimmt dabei die Abschätzung der Kohlenstoffflüsse in Böden und Vegetation
ein, um Erkenntnisse über die Rolle dieser Ökosystemkomponenten als
potentielle Senken für das Treibhausgas Kohlendioxid in Hessen zu gewinnen.
Im Rahmen des Projekts wird ein Softwaresystem entwickelt, das verschiedene
Modellansätze zur Berechnung von Emissionen und Aufnahme der genannten
Treibhausgase auf einem räumlichen Raster integriert. Das Projekt läuft in
Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG)
bis zum Jahr 2004. Die erste Phase des Projekts umfasste zunächst
konzeptionelle Vorarbeiten zur Entwicklung des Modellsystems (siehe Abbildung)
und zu folgenden Schwerpunkten: Erwartete Ergebnisse ·
Identifikation der
folgenden Hauptkategorien für ·
Emissionen der
Treibhausgase N2O und CH4 auf ·
Landesebene unter
Verwendung der IPCC Richtlinien: ·
1) Mülldeponierung
und Altablagerungen (CH4) ·
2)Viehhaltung (CH4) ·
3)
Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft (N2O) ·
Abschätzung von CO2
Quellen und Senken, ebenfalls auf Grundlage der IPCC Richtlinien; ·
Evaluierung
verschiedener Prozessmodelle für eine Anwendung innerhalb des Modellsystems ·
Formulierung von
Datenanforderungen zum Betrieb der Prozessmodelle Aufgabenbereich der GBI (Phase I)
Erstellen von Referenzszenarien für
Landnutzung und Landbedeckung in Hessen für das Jahr 2020. Die
Referenzszenarien werden analysiert, um die wichtigsten Emissionskategorien
und ihre Triebkräfte im Jahr 2020 zu identifizieren.
Erste Ergebnisse der
Szenarienbearbeitung Veränderung der Stickstoffeinträge
durch landwirtschaftliche Nutzung zwischen 2000 und 2010 Zur Berechnung
der Stickstoffflüsse wurden Ergebnisse des agrarsektoralen Modells RAUMIS
(FAA Bonn, 2002) verwendet. Aufgrund abnehmender landwirtschaftlicher
Nutzfläche nimmt der Stickstoffeintrag in der Mehrzahl der Hessischen Kreise
zwischen 2,5 und 5% ab (s. Abbildung 1). Lediglich im Kreis Bergstrasse wird
eine Zunahme des Stickstoffeintrags berechnet. Der Grund für die Zunahme
liegt in der vergrößerten Ackerfläche bei gleichzeitiger Reduzierung der
landwirtschaftlich genutzten Fläche. Trotz dieser rückläufigen
Stickstoffeinträge betragen die Stickstoffüberschüsse zwischen 35 und 105kg N
pro Hektar im Jahr 2010. Entwicklung der Wohnfläche zwischen
2000 und 2020 Unter
Berücksichtigung von Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung der
Haushaltsgrößen, Veränderung des Wohnraumbedarfs wurde der zusätzliche
Flächenbedarf für das Jahr 2020 auf Kreisebene berechnet. Durch deutlich
rückläufige Bevölkerungszahlen treten in zwei Kreisen negative
Flächenzuwächse auf. In allen anderen Kreisen treten im Gegensatz zu den
Entwicklungen in den 90er Jahren geringere Flächenzuwächse auf. Die
Wohnsiedlungsfläche von Hessen wächst zwischen 2000 und 2020 um rund 4,2% auf
7,1% der Landesfläche an Stickstoffeinsatz: Linke Grafik Abweichung von 2010
gegenüber 1999 in % Rechte Grafik Stickstoffüberschuss
in kg N /ha im Jahr 1999
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