Rundgespräch zum Projekt EZOOLO/AnimalBase, 1.9.2006, Göttingen
Auswertung der WebStatistik
http://vweb2.gwdg.de/Statistik/Monatlich/Jun06/zooweb.html
- Diese Zugriffszahlen sind sehr hoch, vor allem angesichts dessen, dass es sich um eine rein wissenschaftliche Seite ohne populärwissenschaftliche Aspekte handelt, und der abgedeckte Zeitraum (bis 1770) sehr kurz ist.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/Taxonomy/Browser/wwwtax.cgi
- AnimalBase wird in der Regel zufällig über Google gefunden, gebookmarkt und danach regelmässig als Rechercheinstrument regelmässig benutzt
- Die Nutzer rufen die Daten in erster Linie in ihrer Arbeitszeit ab.
Am weitaus häufigsten werden die Taxa-Seiten nachgefragt, die reinen
Literaturseiten nur zu 15 %.
Von den Listseiten wird in allen Bereichen
ausgiebig Gebrauch gemacht.
Viele Fachleute schlagen oft nur bestimmte Taxa nach und überprüfen nur in manchen Fällen die Originalliteratur. AnimalBase wird in grossem Ausmass als Nachschlagewerk benutzt.
Je dichter die Datenlage in einer Tiergruppe ist, desto häufiger werden die Informationen abgerufen. Bei den Insekten sind im Vergleich zum aktuellen Tierartenbestand nur wenige Taxa eingetragen, diese Taxa werden verhältnismässig seltener nachgefragt.
Unter den Literaturseiten werden diejenigen am häufigsten nachgefragt,
die bereits digitalisiert sind.
63 % der häufig nachgefragten Werke sind digitalisiert, diese machen jedoch
nur einen Anteil von 18 % an den Literaturseiten aus.
Die Publikation von Linnæus (1758) wird mit Abstand am häufigsten
nachgefragt. Die Analyse der nächsthäufig nachgefragten Werke zeigt,
dass auch hier die grundlegenden, wichtigen und seltenen Werke besonders häufig
angeklickt werden.
Chronologische Struktur der Artbeschreibungen seit 1757
Auswertung der 33 Fachgutachten/reviews
Schlussfolgerungen:
- Die Fachgutachten stimmen mit der Analyse der Webstatistik überein
- AnimalBase wird in erster Linie von ausgewiesenen Zootaxonomen genutzt, die sich auskennen und die die Daten in ihrer Arbeitszeit abrufen.
- AnimalBase scheint korrekt zu funktionieren und wird allgemein als effizient bezeichnet
- Ohne AnimalBase scheint niemand zu wissen, wie man die digitalisierte Literatur finden kann
- Die Datenbank wird bereits heute im Arbeitsalltag internationaler Zoologen in erheblichem Ausmass als Nachschlagewerk für Taxa genutzt, die Qualität der eingetragenen Daten wird als hoch eingeschätzt
- Wunsch nach weiterer Digitalisierung an erster Stelle, gefolgt vom Wunsch nach Eintragung weiterer Taxa
- Erfolg der Datenbank wird voraussichtlich zunehmen, je weiter in der Zeitachse
vorgeschritten wird
- Eine Digitalisierung von Werken über einen Zeitraum nach 1900 hinaus wird in keinem Gutachten angeregt, obwohl in diesem Zeitraum mehr als die Hälfte der Taxa beschrieben wurden
Tagesordnung
Begrüßung (Prof. Dr. E. Mittler)
Eröffnung des Rundgesprächs (Prof. Dr. R. Willmann)
Vorstellung der Teilnehmer
TOP 1: Einführung in die Thematik (F. Welter-Schultes)
- Präsentation der AnimalBase-Datenbank mit Übersicht über den
Datenumfang und die digitalisierte Literatur
- Auswertung der GWDG-WebStatistik mit Schlussfolgerungen
- Chronologische Entwicklung der Taxa-Beschreibungen, Anteil der frühen
Taxa in Faunengebieten
TOP 2: Bedeutung der frühen zoologischen Literatur und der AnimalBase-Datenbank für die aktuelle Forschungsarbeit
W. Waegele: Bedeutung der Originalliteratur für taxonomische Forschungsarbeit,
Grösse und Struktur des Interessentenkreises GfBS
D. Kähler: Bedeutung und Nachfrage alter zoologischer Literatur in Bibliotheken
(Frankfurt und Washington)
C. Häuser: Grösse und Struktur des Interessentenkreises GTI
I. Richling: Taxonomische Forschungsarbeit mit und ohne Originalliteratur
am Beispiel von Costa Rica, praktische Arbeit mit AnimalBase
S. Blank: Bedeutung und Struktur früher entomologischer Literatur
R. Gradstein: Umfang und Verfügbarkeit früher botanischer Literatur
W. Waegele/C. Häuser: Stabilität der Binominalnomenklatur und langfristige Notwendigkeit der Verfügbarkeit früher zoologischer Literatur, mögliche zukünftige alternative Nomenklatur-Modelle
14:30 Uhr Kaffeepause
Gemeinsamer Besuch der Räume der historischen Forschungsbibliothek
TOP 3: Gemeinsame Stellungnahmen zu den in den Gutachten der DFG geäusserten Kritikpunkten
1 - Anzahl der digitalisierten Werke, Diskrepanzen mit der Anzahl der beantragten
Werke
2 - Umgang mit unterschiedlichen Ansatzformen bei Autoren (Linnæus/Linné,
Buonanni/Bonanni), mögliche Lösungsmöglichkeiten
3 - Technische Gewährleistung der Langzeitarchivierung der AnimalBase-Datenbank
4 - De facto-Bedeutung der zoologischen Literatur für die aktuelle biologische
Forschung
5 - Versuche, das taxonomische Referenzsystem auf eine neue Grundlage zu stellen
6 - Instabilität von Art- und Gattungsnamen
7 - Bedeutung der Originalbeschreibung und deren Brauchbarkeit als Basis von
Taxa-Namen
8 - Ungereimtheiten in der historischen Literatur, die mit einem logischen Datenbankschema
nicht erfassbar wären
9 - Beurteilung der Brauchbarkeit der Einträge in die Datenbank
10 - Potentieller Beitrag der Datenbank zur Lösung echter taxonomischer
Probleme
11 - Sinn und Notwendigkeit der Lösung taxonomischer Probleme überhaupt
12 - Analyse der Salamander-Frage
13 - Bedeutung und Nutzen der Nomenklaturregeln in kritischen Fragen allgemein
14 - Anzahl der heute noch verwendeten Fischnamen, die von Linnaeus (1758) beschrieben
wurden
15 - Funktionalität und praktischer Nutzen des AnimalBase-Listseitensystems
16 - Problem in der Datenbankstruktur
17 - Zugänglichkeit der Publikation von Linnæus (1758)
18 - Digitalisierung als vollständige PDF-Dokumente und Vorschlag zur Volltexterfassung
19 - Komplexität der alten Literatur, Erreichbarkeit einer zuverlässigen
Indexierung
20 - Bewertung der Verlässlichkeit der nach der bisherigen Methode eingetragenen
Daten
21 - Anteil der Artbeschreibungen, die in der alten Literatur zu finden sind
22 - Verwertbarkeit vorangegangener Auswertungen im Rahmen taxonomischer Revisionen
sowie Anteile der Tiergruppen an der Gesamtfauna, für die bisher, oft aus
Gründen der Unerreichbarkeit früher Literatur, keine taxonomischen
Bearbeitungen möglich waren
TOP 4: Vorschläge zur Fortführung des Projektes
F. Welter-Schultes: Kernaussagen der 33 Fachgutachten mit Schlussfolgerungen
Gemeinsame Erarbeitung eines Konzeptes zur Fortführung des Projektes
Ende des Rundgespräches gegen 17.00 Uhr
Vitrinobrachium Künkel, 1929
TS Helicolimax brevis Férussac, 1821 p. 25
Wenz & Zilch 1959-1960: 237
Falkner 1990: 172, S Germany. Mantle dark gray to black, covers large part of
the anterior body. Humid forests of highlands, river plains, Vitrinidae
dazu Vitrinobrachium tridentinum Forcart, 1956
Falkner 1990: 172, S margin of Alps. Very much like V. breve, mantle larger,
covers almost entirely anterior body, colour uniform dark gray. Usually in humid
mountain forests