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Entwicklungsgeschichte der Menschen

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Entwicklungsgeschichte der Menschen

 

Folgende Menschenarten werden auf unserem Poster gezeigt: 

 

 

4 Menschenarten

Australopithecus afarensis, Paranthropus robustus, Homo erectus, Homo sapiens

 

 

Die Gesichter der Menschen im Vergleich

 

Die Gesichter der Menschen ähnelten anfangs noch stark denen der Schimpansen.

Im Lauf der Evolution zog sich die Mundpartie unter das Gesichtsfeld zurück und die Gehirnschale wurde grösser. Die Körperbehaarung wurde zunehmend, stellenweise ganz reduziert. Dies trifft auf die abgebildete Australierin zu, die uns hier als Homo sapiens repräsentiert.

 

Homo sapiens

 

Anatomisch moderne Menschen

Homo sapiens Linnæus, 1758

150 000 Jahre bis heute

- Weltweit -

 

Die anatomisch modernen Menschen traten zum ersten Mal vor etwa 150 000 Jahren in Afrika auf, später weltweit. Sie siedelten zunehmend an festen Orten, bauten sich Behausungen, jagten viel, entwickelten immer komplexere Sprachen und dokumentierten ihre Fähigkeit zu abstraktem Denken in Kunstgegenständen und Höhlenmalereien. Durch Fortschritte in technischen Entwicklungen erschlossen sich dem modernen Menschen immer mehr Lebensräume. Ackerbau, Viehzucht und Rohstoffgewinnung gingen und gehen zunehmend einher mit der Ausrottung unzähliger Arten und unkontrollierter Zerstörung von Lebensgrundlagen.

 

Neuentwicklungen: Komplexe Sprache, hierarchische Sozialstrukturen in grösseren Gemeinwesen, Kunst, Ackerbau, Viehzucht, Computer, Landschaftsverbrauch

 

Homo neanderthalensis

 

Neandertaler

Homo neanderthalensis King, 1864

220 000 bis 27 000 Jahre

- Südeuropa, Vorderasien -

 

Die Neandertaler traten vor 220 000 Jahren im westlichen Eurasien auf und lebten dort noch bis vor 27 000 Jahren. Sie bewohnten Höhlen, waren kräftiger als wir, jagten und assen viel Fleisch. Sie konnten auch sprechen. Am Ende wurden die Neandertaler von den anatomisch modernen Menschen immer mehr verdrängt und starben bald aus. Es gab einen kulturellen Austausch zwischen ihnen und den modernen Menschen, vor allem in der Herstellung von Steinwerkzeugen. Neandertaler lebten meist in relativ warmen Gegenden. Wir wissen, dass sie Kleidung aus Tierhäuten trugen. Wie ihre Kleidung genau aussah, wissen wir allerdings nicht.

 

Neuentwicklungen: Gemeinsame Jagd, Bestattung der Toten, Bekleidung, Herstellung von sehr spezialisierten Werkzeugen (Moustérien-Kultur und andere)

 

Homo erectus

 

Erectus-Formen

Homo erectus (Dubois, 1894)

1 800 000 bis 50 000 Jahre

- Zunächst Ostafrika, später China und Indonesien -

 

Die Erectus-Formen kamen ursprünglich aus Afrika (linke Bildseite) und breiteten sich später bis nach Ostasien aus (rechter Bildausschnitt). Beide Geschlechter waren etwa 12-14 kg schwerer als die Habilinen. Erectus-Formen hatten eine menschenähnlichere Sozialstruktur, möglicherweise eine Art Zeichen- oder Symbolsprache und entwickelten sehr erfolgreiche Werkzeugkulturen. Sie lebten über eine viel längere Zeitspanne als wir und könnten uns vor 50 000 Jahren in Indonesien noch kennengelernt haben. Erectus-Formen könnten zumindest in einigen Gegenden Kleidung getragen haben, wovon uns jedoch nichts erhalten ist.

 

Neuentwicklungen: Eventuell Zeichensprache, Herstellung weiter entwickelter Werkzeuge (Acheuléen-Werkzeugkultur), Umgang mit Feuer

 

Homo habilis

 

Habilinen

Homo habilis Leakey, Tobias & Napier, 1964

2.1 bis 1.5 Mio Jahre

- Südafrika bis Äthiopien -

 

Die Habilinen lebten vor 2.1 bis 1.5 Millionen Jahren in Afrika. Sie waren grösser als die Australopithecinen und stellten vor etwas über 2 Millionen Jahren die ersten Steinwerkzeuge her. Zunehmend bevorzugten sie die rechte Hand bei ihren Tätigkeiten. Sie gingen genauso aufrecht wie wir heute. Habilinen zogen von Ort zu Ort und errichteten zeitweise Lagerplätze, an denen sie sich in den Steppen Afrikas niederliessen. Sie jagten nicht selber, sondern ernährten sich von toten Tieren, die sie den Hyänen abjagten. Dadurch lernten sie, Handlungen aufeinander abzustimmen. Ihre grössten Feinde waren die gefährlichen Säbelzahnkatzen.

 

Neuentwicklungen: Gemeinsames Vorgehen bei der Beutebeschaffung, Herstellung von Werkzeugen aus widerstandsfähigen Materialien, grösseres Gehirn

 

Paranthropus robustus

 

Robuste Australopithecinen

Paranthropus robustus Broom, 1938

2.0 bis 1.0 Mio Jahre

- Südafrika -

 

Es gab mehrere Arten von robusten Australopithecinen (Gattung Paranthropus) , die alle in Afrika und über grössere Zeiträume auch gleichzeitig lebten. Sie hatten ein kräftiges Gebiss und bevorzugten härtere pflanzliche Nahrung. Wurzeln gruben sie wahrscheinlich mit Hilfe von einfachen Grabstöcken aus. Die robusten Australopithecinen waren sicherlich nicht unsere Vorfahren und starben vor einer Million Jahren aus. Auf dem freien Gelände, wo sie von den Säbelzahnkatzen leicht entdeckt werden konnten, fühlten sie sich nicht sehr wohl. Diese Familie sieht zu, dass sie schnell wieder in den Wald kommt.

 

Neuentwicklungen: Leichte Zunahme der Körpergrösse, starkes Gebiss zum Zerkauen von harten Samen und Fasern

 

Weitere Arten:

Paranthropus boisei, 2.4-1.8 Mio Jahre, Ostafrika

Paranthropus aethiopicus, 2.5-2.3 Mio Jahre, Ostafrika

 

Australopithecus afarensis

 

Grazile Australopithecinen

Australopithecus afarensis Johanson, White & Coppens, 1978

3.7 bis 2.9 Mio Jahre

- Ostafrika -

Australopithecus africanus Dart, 1925

3.0 bis 2.0 Mio Jahre

- Südafrika -

 

Die grazilen Australopithecinen lebten in Afrika vor 4.2 bis 2 Millionen Jahren und ernährten sich hauptsächlich von Früchten. Aus ihnen gingen später die anderen zweibeinigen Arten und letztlich auch wir hervor. Der aufrechte Gang bedingte auch eine Veränderung in der sozialen Struktur der Verbände. Das aggressive Verhalten wich kopoerativem Verhalten und einer Familienstruktur. Von den drei Individuen, die hier kurz nach einem Vulkanausbruch vorbeigingen, fand man 1976 die Fusspuren und konnte dadurch nachweisen, dass sie aufrecht gingen. Ob sie Werkzeuge hatten, ist unsicher.

 

Neuentwicklungen: Veränderte Sozialstrukturen, aufrechter Gang, Veränderungen an Schädel, Becken, Armen, Beinen, kleinere Eckzähne

 

Weitere Arten:

Australopithecus anamensis, 4.2-3.8 Mio Jahre, Ostafrika

Australopithecus garhi, 2.5-2.3 Mio Jahre, Ostafrika Australopithecus bahrelghazali, 3.5 Mio Jahre, Zentralafrika Kenyanthropus platyops, 3.5 Mio Jahre, Ostafrika

 

Texte und Abbildungen aus dem Poster:

 

 

 

 

FIG. 1. AUSBREITUNGSTHEORIEN.

A. OUT OF AFRICA-MODELL.

B. MULTIREGIONALE THEORIE.

 

 

Wer sind wir? Woher kamen wir?

Dass wir alle aus Afrika kommen, wird heute nicht mehr bestritten. Die Frage ist nur: Vor wie langer Zeit verliessen wir den Kontinent?

Nach dem Out of Africa-Modell ist der anatomisch moderne Mensch in Afrika entstanden, hat vor etwa 100 000 Jahren den Nahen Osten erreicht und sich von da aus weiter verbreitet (Fig. 1A). Wenn unsere Vorfahren auf Erectus-Formen gestossen sein sollten, haben sie sie verdrängt und, wie bei den Neandertalern, vielleicht  zu deren Aussterben beigetragen.

Nach der Multiregionalen Theorie hat es in Afrika, China, Java, Indien und anderen Regionen eine anagenetische Entwicklung von Erectus-Formen bis hin zum modernen Menschen gegeben (Fig. 1B). Der anatomisch moderne Mensch hat nach diesem Modell die Erectus-Formen nicht verdrängt, sondern die Erectus-Formen haben sich zum modernen Menschen hin weiterentwickelt. Die Vorfahren der Nicht-Afrikaner müssen Afrika also schon vor 2 Millionen Jahren verlassen haben.

Derzeit wird mehrheitlich das Out of Africa-Modell favorisiert.

 

 

 

FIG. 2. SPÄTE STEINZEITKULTUREN IN WEST-EURASIEN. EINIGE KULTUREN WAREN NUR REGIONAL VERBREITET.

 

 

Kulturen der Steinzeit

In allen Gegenden dürften die meisten Menschen mit Holz gearbeitet haben, wovon jedoch nur sehr selten etwas erhalten geblieben ist. Die Steinwerkzeuge überdauerten jedoch Jahrtausende und sind viel häufiger erhalten als die Skelette, von denen bei den Neandertalern nur etwa 300 gefunden wurden.

Die Menschen lernten, ihre Fähigkeiten, Geschick und Können an andere weiterzugeben. Besonders seit 40 000 Jahren kam es in immer kürzeren Abständen zu regionalen Neuerungen und Erfindungen. Die modernen Menschen übernahmen dabei auch Fertigkeiten der Neandertaler.

 

 

 

 

FIG. 3. GEHIRNVOLUMEN BEI VERSCHIEDENEN HOMINIDEN. KÖRPERGEWICHT AUF 50 kg KALIBRIERT.

 

 

Gehirn

Die Gehirne der zweibeinigen Hominiden waren zunächst nur geringfügig grösser als die der vierbeinigen. Mit den Habilinen setzte sich die Entwicklung zu einem grösseren Gehirn hin fort. Wie es dazu kam, haben wir noch nicht vollständig verstanden. Möglicherweise hing dies anfangs mit der komplexen Sozialstruktur zusammen, später auch mit der Notwendigkeit, mit den Händen funktionsfähige Werkzeuge herzustellen.

Die Gehirngrösse hängt mit der Leistungsfähigkeit des Verstandes zwar mittelbar zusammen, ist alleine jedoch kein Massstab hierfür. Mit der Variationsbreite bei der Gehirngrösse verhält es sich ähnlich wie bei der Körpergrösse, wobei sich beim Menschen die Leistungsfähigkeit von 1000 g und 2000 g schweren Gehirnen nicht unbedingt unterscheidet. Neandertaler und andere frühe Vorfahren des modernen Menschen hatten durchschnittlich grössere Gehirne als wir.

 

 

FIG. 4. BEZIEHUNG ZWISCHEN GEHIRN- UND KÖRPERGEWICHT BEI 477 SÄUGETIERARTEN. DELFINE UND MENSCHEN HABEN RELATIV ZUR KÖRPERGRÖSSE DAS GRÖSSTE GEHIRN.

 

 

Je grösser eine Tierart ist, desto grösser ist das Gehirn. Primaten haben unter den Landsäugetieren verhältnismässig grosse Gehirne (Fig. 4). Die Punkte, die in der Grafik entlang des oberen Randes der Kurve liegen, beispielsweise für Kapuzineraffen, Schimpansen und Menschen, entsprechen den Tieren mit den im Verhältnis zu ihrer Körpermasse grössten Gehirnen.

Meeressäuger unterliegen anderen Voraussetzungen und müssen mit ihrer Gehirnmasse nicht ganz so sparsam umgehen wie Landtiere. Wer schlauer ist, die Delfine oder wir, können wir hier schlecht beurteilen - diese Frage dürfte zwischen Menschen und Delfinen wahrscheinlich kontrovers diskutiert werden.

 

 

FIG. 5. DIE BEKANNTEN ZWEIBEINIGEN HOMINIDEN ALS VORFAHREN UND NÄCHSTE VERWANDTE DES MODERNEN MENSCHEN.

 

 

Unsere zweibeinigen Vorfahren

Zweibeinige Hominiden kamen seit etwa 5 Millionen Jahren in Afrika häufig vor und hinterliessen uns etliche Fossilien. Fig. 5 zeigt, dass die einzelnen Arten unterschiedlich lange lebten, bis sie ausstarben. Teilweise lebten bis zu vier häufige Arten gleichzeitig. Wir wissen aber nicht, ob sie sich jemals begegnet sind.

Noch weniger wissen wir über die genauen Verwandtschaftsverhältnisse. Viele Stammbäume wurden vorgeschlagen, aber Einigkeit, wie die afrikanischen Funde zu interpretieren sind, wurde bislang nicht erzielt.

 

FIG. 6. DIE HOMINIDEN IN AFRIKA UND EURASIEN.

 

 

Als Fossilien erhält sich nur ein verschwindend geringer Bruchteil einer Population. Daher finden wir in der Regel nur von häufigen Arten Fossilien.

Von den Schimpansen und Gorillas, die selten waren und in Wäldern lebten, kennen wir beispielsweise keine Fossilien. In der Zeit zwischen 13 und 6 Millionen Jahren muss es in Afrika auch Hominiden gegeben haben, aber auch sie waren selten und es wurden keine Fossilien gefunden. Genau in solchen Zeiten, in denen Populationen klein sind, kann Evolution ansetzen und es können sich neue Arten bilden.

 

 

FIG. 7. VERSUCH EINER REKONSTRUKTION DES STAMMBAUMS DER HOMINOIDEA.

 

 

Hominoiden-Verwandtschaft

 

Die Familien Hylobatidae und Hominidae bilden die Überfamilie Hominoidea. Vor etwas über 20 Mio Jahre trennten sich die beiden Gruooen auf. Von der Gibbon-Linie (Hylobatidae) sind nur wenige Fossilien erhalten, die Tiere leben heute ausschliesslich in Südostasien. Vor 16 Mio Jahren trennte sich dann die asiatische und die afrikanische Linie der Hominidae. Von der asiatischen Linie hat nur der Orang-Utan (Pongo) in Südostasien überlebt. In der afrikanischen Linie müssen sich Gorillas (Gorilla) und Schimpansen (Pan) vor ca. 10 Mio Jahren von der Menschenlinie getrennt haben. Vor etwa 5-6 Mio Jahren traten die ersten zweibeinigen Hominiden auf (Australopithecus).

Die Verwandtschaft der Hominiden wird sehr kontrovers diskutiert und kein Stammbum wird allgemein akzeptiert, aber für den Anfang reicht das schon mal.

 

 

 

Last modified 18.6.2002.