Briefwechsel mit einem Seminardirektor

 

 

Vom Vergangenen und Geleisteten mag man gern im Alter sprechen, um so mehr als einer frischen Ju­gend nicht zu verargen ist, wenn sie ihre eigenen Ver­dienste gelten macht und, mit mehr oder weniger Bewußtsein und Vorsatz, besonders das Nächstver­gangene in die Ferne zu drängen und zu übernebeln trachtet.                             Goethe

 

 

Georg-August-Universität Göttingen

Seminar für Deutsche Philologie

Der Direktor

Professor Dr. Hartmut Bleumer

 

Herrn

Prof. Dr. Christian Wagenknecht

Im Hause

 

13.07.2009

 

Sehr geehrter Herr Wagenknecht,

wie Sie vermutlich wissen, ist das Seminar für Deutsche Philologie in letzter Zeit stark gewachsen. Dies hat zu einer bedrängenden Raumsituation geführt, in der es inzwischen nicht mehr möglich ist, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch einen eigenen Arbeitsplatz zuzuweisen. Das Seminar mußte daher alle Raumbelegungen noch einmal überprüfen. Dazu waren wir auch im Zuge der Neuberufungen veranlaßt, bei denen wir von Seiten des Baumanagements und des Präsidiums auf die Ausnutzung aller Raumresourcen verpflichtet worden sind.

Im Ergebnis hat dies zu verschieden Maßnahmen geführt, u.a. aber auch dazu, daß wir Sie leider bitten müssen, das Zimmer 331 zu räumen. Diese Bitte ist für das Seminar seinen ehemaligen Kollegen gegenüber unangenehm, aber die Situation ist für die aktiven Kollegen und Mitarbeiter einfach untragbar, so daß wir Sie herzlich um Ihr Verständnis bitten möchten.

Seien Sie sich unseres Respekts bitte sicher, der sich nicht an der Raumbelegung festmacht, wir kommen nur ohne die Verwendung dieses Raumes für die im Dienst befindlichen Mitarbeiter einfach nicht mehr aus.

Das Seminar muß den Raum bis zum Semesterbeginn renovieren und möblieren lassen, weshalb wir uns zugleich mit der Bitte an Sie wenden, Ihre Unterlagen und ggf. Ihr persönliches Mobiliar, das sich dort noch befindet, an sich zu nehmen, und zwar möglichst bis zum 31.08.2009. Sie würden uns damit die weitere Arbeit sehr erleichtern.

Mit der nochmaligen Bitte um Verständnis und den besten Wünschen für eine gute vorlesungsfreie Zeit

Ihr (Unterschrift)

 

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Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität

Professor Dr. Christian Wagenknecht  

 

An den Direktor

des Seminars für Deutsche Philologie,

Herrn Professor Dr. Hartmut Bleumer

im Hause

z.K. an die übrigen Mitglieder des Vorstands

sowie an die Professoren und Dozenten im Ruhestand

 

28.07.2009

 

Sehr geehrter Herr Bleumer,

ich habe Ihr freundliches Schreiben vom 13. Juli erhalten, möchte mich mit der darin ausgesprochenen Kündigung jedoch erst dann einverstanden erklären, wenn Sie mir Genaueres über deren Gründe mitgeteilt haben. Daß die Seminarverwaltung zusätzliche Räume braucht, leuchtet unmittelbar ein, und daß sie dafür zunächst auf die Arbeitsplätze von Kollegen im Ruhestand zurückgreifen möchte, ist ebenfalls gut zu verstehen. Es bleiben aber Fragen. Dem offiziellen Telefonverzeichnis zufolge (Erstelldatum 30. 04. 2009) verfügen die Herren Barner und Grubmüller sowie zu zweit die Herren Schöne und Stackmann über je einen Raum (333, 074, 328), während die acht Professoren und Dozenten Cherubim, Düwel, Karnick, Papp, Stellmacher, Wagenknecht, Willms und demnächst Wichter sich einen Raum (mit zwei Schreibtischen, 331) teilen müssen – eben den einen Raum, den sie jetzt nach ihren teils schon seit langem aufgegebenen Dienstzimmern ebenfalls verlassen sollen. Dem stehen gegenüber außer einem für die Erasmus-Beratung bestimmten Raum (340) nicht weniger als neun „Arbeitsstellen" (073, 075, 224, 226, 244, 312, 313, 323, 332), die größtenteils wohl von Wissenschaftlichen Hilfskräften genutzt werden. Ich bitte um Berichtigung, wenn ich mich über den vielen Namen und Zahlen in der einen oder anderen Angabe geirrt haben sollte, sowie noch einmal um eine plausible Erklärung dafür, daß der Vorstand just auf das mit acht Professoren und Dozenten ohnehin überbelegte (auch ziemlich kleine und ungünstig gelegene) Zimmer meint zugreifen zu müssen. Angesichts der wachsenden Zahl von Junior- und Stiftungsprofessoren (zumal wenn auch sie eigene Arbeitsstellen verlangen sollten) wäre der Gewinn des einen Raumes doch wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein und mit der Ausquartierung einer ganzen Gruppe von Hochschullehrern entschieden zu teuer bezahlt. Im übrigen sollten die Emeriti und Pensionäre des Seminars, die ja gutenteils weiterhin in der Forschung ihrer Fächer „aktiv" sind (Ausgaben veranstalten, Aufsätze publizieren, Vorträge halten), nicht vor der Zeit als „ehemalige" Kollegen betrachtet werden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Mitglieder des Vorstands (die Kopien dieses Schreiben erhalten) zu einer Revision der Kündigung des genannten Zimmers bewegen wollten.

Mit verbindlichen Empfehlungen bin ich Ihr

(Unterschrift)

 

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Georg-August-Universität Göttingen

Seminar für Deutsche Philologie

Der Direktor

Professor Dr. Hartmut Bleumer

 

Herrn

Dr. Christian Wagenknecht

Geiststr. 3 a

37073 Göttingen

 

05.08.2000

 

Sehr geehrter Herr Wagenknecht,

vielen Dank für Ihre verständliche, kritische Nachfrage zum Raumproblem, auf die ich gerne noch einmal eingehe, denn Sie haben mit der Bemerkung, daß es sich mit der Raumfreigabe um einen ,Tropfen auf den heißen Stein' handele, gar nicht so unrecht. Aber damit ist die Schwierigkeit auch genau bezeichnet: Das Gebäudemanagement fragt jeden Raum ab, uns bleibt darum gar nichts anderes mehr übrig, als alle Räume auf ihre Nutzung zu überprüfen, solange werden uns nämlich auch außerhalb des Seminargebäudes keine weiteren Räume zugewiesen. Konkret heißt das zu Ihrer Nachfrage: Nur dort, wo durch eine Einzelvereinbarung mit der Universität eine Raumgarantie bindend abgegeben worden ist, wo die Betreuung von Lehr- und Austauschprogrammen des Seminars dies notwendig machen bzw. wo ein Drittmittelzuschuß einen Raumbedarf unabdingbar gemacht hat, ist das Seminar noch in der Lage, weiter Räume für Pensionäre und Emeriti vorzuhalten.

Und zu den Arbeitsstellen ein persönliches Wort, um die Situation plastisch zu machen: In meiner – gewiß sehr schönen und großen – ,Arbeitsstelle', befindet sich inzwischen auch ein Sekretariat. Dort sind wegen der Publikation eines Sammelbandes außerdem drei Hilfskräfte tätig, aber nun kommen auch noch zwei weitere hinzu, die für Herrn Prof. Victor Millet, den ich über einen Drittmittelantrag als Gastwissenschaftler gewinnen konnte, aktiv werden sollen. Herr Millet braucht übrigens auch einen Raum. Über diese Verhältnisse sagt das Telefonverzeichnis natürlich nichts aus.

Ich hoffe, damit die Situation etwas nachvollziehbarer dargestellt zu haben, bedauere, daß die Begründung bei meinem ersten Anschreiben nicht transparent genug war, und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

(Unterschrift)

 

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Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität

Professor Dr. Christian Wagenknecht  

 

An den Direktor

des Seminars für Deutsche Philologie,

Herrn Professor Dr. Hartmut Bleumer

im Hause

z.K. an die übrigen Mitglieder des Vorstands

sowie an die Professoren und Dozenten im Ruhestand

z.K. an das Dekanat der Philosophischen Fakultät und das Präsidium der Georg-August-Universität

 

24.08.2009

 

Sehr geehrter Herr Bleumer,

ich bedanke mich für Ihr freundliches Schreiben vom 5. August, das mir die auf den ersten Blick befremdliche Kündigung des Raums 331 verständlich machen soll und zu einem Teil ja in der Tat verständlich macht. Ich erfahre also nun, daß außer für Herrn Schöne, der mir einen Sonderfall zu bilden schien, auch für andere Emeriti durch Einzelvereinbarungen eine Raumgarantie bindend abgegeben worden bzw. durch die Betreuung von Lehr- und Austauschprogrammen oder einen Drittmittelzuschuß ein Raumbedarf notwendig oder unabdingbar geworden ist. Was die sogenannten Arbeitsstellen betrifft, so darf ich wohl (wenngleich Sie nur Ihren eigenen mit Schreib- und Hilfskräften vollbesetzten Raum aufführen) ohne weitere Nachfrage vermuten, daß die Universität für die übrigen acht Räume gleichfalls entsprechende Zusagen bindend abgegeben hat. Daß wie vermutlich alle anderen am Programm beteiligten Seminare auch das Deutsche für seinen Erasmus-Beauftragten ein Beratungszimmer vorhalten möchte, ist ebenfalls leicht zu verstehen – wenigstens nicht schwerer als der Wunsch des Vorstands, nach seinen höheren Orts leider unwirksam gebliebenen Protesten lieber ein halbes Dutzend im Ruhestand befindlicher Professoren und Dozenten aus dem Altenteil oder Ausgedinge ihres gemeinsamen Zimmers zu weisen. Mit alledem kann am Ende nur die Erwartung versöhnen, es werde mit den Angehörigen Ihrer Generation eine jüngere dann nicht ebenso schnöde umgehen wollen.

In der Hoffnung, daß Sie mir diesen gewiß etwas bitteren Abschied aus dem bisherigen Kollegenkreis nicht allzusehr übelnehmen, bin ich mit verbindlichen Empfehlungen

Ihr (Unterschrift)

 

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Betreff: Toner

Von: "Freckmann, Marga"

Datum: Tue, 6 Oct 2009 11:52:41 +0200

An: cwagenk@gwdg.de

 

Lieber Herr Wagenknecht,

nach Rücksprache mit dem Direktor muss ich Ihnen nun mitteilen, dass es für Niemanden Toner für Zuhause gibt.

Sorry,

Marga Freckmann

 

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Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität

Professor Dr. Christian Wagenknecht  

 

08.10.2009

 

An den Direktor

des Seminars für Deutsche Philologie, Herrn Professor Dr. Hartmut Bleumer

im Hause

z.K. an die übrigen Mitglieder des Vorstands

an die Emeriti sowie die Professoren und Dozenten im Ruhestand

z.K. an das Dekanat der Philosophischen Fakultät und das Präsidium der Georg-August-Universität

 

Sehr geehrter Herr Bleumer,

eben erhalte ich den beigefügten Bescheid. Ich möchte Sie nun bitten, (1) ihn mir förmlich zu bestätigen, (2) mir seine Rechtsgrundlage zu nennen und die fällige Rechtsmittelbelehrung zu erteilen, (3) mir den beschlagnahmten Dienstcomputer samt Drucker mit Toner und Scanner wieder zur Verfügung zu stellen, (4) mir einen Raum innerhalb des Seminars anzugeben, wo ich das Gerät benutzen kann, und (5) mein (hier gleichfalls beigefügtes) Schreiben vom 24.8.2009, dem Sie doch wohl nicht in allen Punkten schweigend zustimmen wollen, zu beantworten. Bisher ist mir ja nicht einmal sein Eingang bestätigt worden. Außerdem wüßte ich gern, wann mir nun auch die Benutzung der Seminarbibliothek sowie des Seminarparkplatzes untersagt werden soll.

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Eingangsbestätigung

(Unterschrift)

 

Anlagen

 

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Georg-August-Universität Göttingen

Seminar für Deutsche Philologie

Der Direktor

Professor Dr. Hartmut Bleumer

 

12.10.2009

 

Sehr geehrte Herr Wagenknecht,

hiermit bestätige ich den Eingang Ihres Schreibens vom 8.10.2009.

Mit freundlichen Grüßen

(Unterschrift)

(Prof. Dr. H. Bleumer)

 

 

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Georg-August-Universität Göttingen

Seminar für Deutsche Philologie

Der Direktor

Professor Dr. Hartmut Bleumer

 

Herrn

Prof. Dr. Christian Wagenknecht

Im Hause

 

29.10.2009

 

Sehr geehrter Herr Wagenknecht,

bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 8.10. und auf das präzisierende Telefonat vom 28.10. darf ich Ihnen abschließend wie folgt antworten:

Es gibt keinerlei formale Verpflichtung des Seminars, Sie mit räumlicher oder apparativer Ausstattung nach dem Ausscheiden aus dem Dienst zu versehen, und da Sie aus dem Dienst ausgeschieden sind, haben Sie folglich auch keinen Dienstcomputer oder Ähnliches. So Pensionäre aber in Lehre und Forschung zum Wohle des Seminars weiter tätig sind, kann ein Seminar entscheiden, diese weiterhin materiell zu unterstützen. Sondervereinbarungen bleiben davon unberührt. Eine spezielle Pflicht der weitergehenden Begründung sehen wir darum nicht mehr.

Wenn Sie für Ihre Lehrveranstaltungen oder fachwissenschaftlichen Publikationen im Hause aber die Möglichkeit suchen, einen Computer mit Drucker zu benutzen, so steht nach Rücksprache mit der Seminarleitung dafür der Rechner von Frau Marx zur Verfügung. Das müsste eine praktikable Lösung sein. Im Übrigen denkt das Seminar natürlich nicht daran, Ihnen die Benutzung der Seminarbibliothek und des Seminarparkplatzes zu untersagen. Wir werden darum keinen Termin zur Aberkennung dieser Nutzungsmöglichkeiten nennen, auch wenn Sie um eine solche Terminnennung ausdrücklich gebeten haben.

Ferner möchten wir festhalten, dass wir letztmalig Ihrer Bitte nachkommen, Ihr Schreiben an die Emeriti und Professoren im Ruhestand weiterzuleiten, falls Sie den Text dem Präsidium zur Kenntnis geben möchten, können Sie dies gerne selber tun. Wir bitten Sie, auch in Zukunft so zu verfahren, dass Sie die Verteilung möglicher Briefe oder Anschreiben selber übernehmen, da Sie nunmehr insistiert haben, müssen wir nämlich darauf hinweisen, dass es sich um Privatschreiben handelt.

Mit freundlichen Grüßen

(Unterschrift)

 

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Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität

Professor Dr. Christian Wagenknecht

 

09.11.2009

 

An den Direktor des

Seminars für Deutsche Philologie,

Herrn Professor Dr. Hartmut Bleumer

im Hause

 

Lieber Herr Bleumer,

ich habe einen von Ihnen am 29. 10. 2009 unterzeichneten Brief erhalten, den ich trotz mancher Merkwürdigkeiten in Inhalt und Form wohl für echt halten muß, der mich in diesem Fall aber dermaßen sprachlos macht, daß ich meinen bisher unerfüllt gebliebenen älteren Bitten (etwa um Beantwortung eines Schreibens vom August 2008) fürs erste nur die eine anzuschließen habe: Sie möchten mir gestatten, ihn zusammen mit dieser Antwort meinen Freunden und Kollegen an einigen Universitäten des In- und Auslands, die sich gutenteils schon über die summarische Mitteilung meiner jüngsten Erfahrungen mit der Leitung des Deutschen Seminars verwundert oder empört haben, im vollen Wortlaut zur Kenntnis zu bringen. Dagegen dürfte schon darum nichts Erhebliches einzuwenden sein, weil Ihr Schreiben zwar seinem Kopf zufolge dienstlichen Charakters ist (ebenso dienstlich wie meine jüngste Mitteilung an das Präsidium, die Sie für ein Privatschreiben halten, obwohl es einer Dienstaufsichtsbeschwerde ähnlich sieht), jedoch keinerlei geheimzuhaltende Informationen enthält, die ein Göttinger Professor und langjähriger Angehöriger des Seminars auch dann vertraulich zu behandeln hätte, wenn er schon vor geraumer Zeit aus dem Dienst geschieden und weiterhin nur mehr freiwillig in Lehre und Forschung zum Wohle, hoffentlich, des Seminars tätig ist.

Indem ich noch einmal versichere, daß es mir sehr leid tut, gerade Ihnen eine derart formelle Antwort geben zu müssen, bin ich mit kollegialen Grüßen Ihr

(Unterschrift)

 

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Betreff: PC aus Raum 331

Von: "Ludolph, Astrid"

Datum: Wed, 18Nov2009 14:17:51 +0100

An: "Christian Wagenknecht"

 

Lieber Herr Wagenknecht,

Herr Busch sagte mir, dass Sie auf dem Rechner aus Raum 331 noch Daten gespeichert hatten.

Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Festplatte fachmännisch gelöscht wurde (die Daten können nicht wieder hergestellt werden) und der Rechner komplett entsorgt wurde.

Herzliche Grüße

Astrid Ludolph

 

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Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität

Professor Dr. Christian Wagenknecht  

 

24.11.2009

 

Lieber Herr Bleumer,

als Nachtrag zu meiner Mitteilung vom 9.11.2009, die Sie hoffentlich erhalten haben, möchte ich Sie nur noch darüber unterrichten, daß Ihr Adlatus der Ansicht ist, Sie hätten mir mit Ihrem Schreiben vom 13.07.2009, und zwar speziell mit der Bitte, "möglichst bis zum 31.08.2009" mein bisheriges Dienstzimmer 331 zu räumen, "ganz klar" zu verstehen gegeben, diese Räumung müsse ungeachtet allfälliger Einwände und Proteste spätestens bis zum 31.08.2009 erfolgen, anderenfalls würde die Festplatte meines bisherigen Dienstcomputers mit sämtlichen darauf befindlichen Dateien (Korrespondenzen, Gutachten, Entwürfen usw.) ohne weitere Rücksprache alsbald fachmännisch gelöscht und der Computer selbst (obwohl noch voll funktionstüchtig) komplett entsorgt werden – eine Auslegung Ihres Schreibens, auf die wohl nur ein gelernter Linguist wie Herr Dr. Busch, nicht aber ein gewöhnlicher Sprachteilhaber verfallen kann. In der Zuversicht, daß auch ein Mediävist zwischen "möglichst" und "spätestens" zu unterscheiden weiß, grüßt Sie mit verbindlichen Empfehlungen Ihr

(Unterschrift)

 

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Von: Christian Wagenknecht

Gesendet: Dienstag, 12. Januar 2010 19:09

An: Bleumer, Hartmut

Betreff: Briefwechsel mit einem Seminardirektor

 

Lieber Herr Bleumer,

da Sie es vorgezogen haben, mein Schreiben vom 9. November vorigen Jahres (wie unter anderem auch den Nachtrag vom 24. desselben Monats) nicht zu beantworten, darf ich nun wohl annehmen, daß Sie nichts dagegen einzuwenden finden, wenn ich unseren Briefwechsel wie bereits angekündigt auf diesem oder jenem Wege (etwa über meine homepage, die schon eine ähnliche Korrespondenz mit einem Universitätspräsidenten enthält) auch außerhalb unseres Seminars bekanntmache.

Es grüßt Sie mit den besten Wünschen für Ihre Arbeit im neuen Jahr

Ihr Christian Wagenknecht.

 

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Betreff: AW: Briefwechsel mit einem Seminardirektor

Von: "Bleumer, Hartmut"

Datum: Wed, 13 Jan 2010 17:55:22+0100

An: "Christian Wagenknecht"

 

Lieber Herr Wagenknecht,

Ihnen auch für Ihre Arbeitsvorhaben im neuen Jahr alles Gute und vielen Dank für Ihren Hinweis, der m.E. weiter nicht zu kommentieren ist.

Mit Dank für die guten Wünsche

viele Grüße

Ihr

Hartmut Bleumer