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Zwei Teilknoten zum Erfolg! Jeder Einhandknoten besteht aus zwei Teilknoten (1. und 2. Schritt). Erst durch den gegenläufigen zweiten Knoten wird eine gewisse Festigkeit erzielt. Stabilität wird erst
durch mehrere aufeinander folgende Einhandknoten erreicht.
1. Schritt ("Hinknoten"):
- Beide Fadenenden sind zwischen Daumen und Zeigefinger fixiert.
- Die Fäden werden palmarseitig über den Fingern III-V der knotenden Hand parallel gelegt.
- Es erfolgt eine "Umwendbewegung" des Mittelfingers der knotenden Hand, so dass der Faden der ruhenden Hand durch die gebildete Schlaufe gezogen werden kann.
- Beim Durchzug wird das Fadenende zwischen Zeigefinger und Daumen losgelassen, während es neu zwischen Mittelfinger und Ringfinger gegriffen wird.
2. Schritt ("Rückknoten"):
- Mit der knotenden Hand wird das Fadenenden zwischen Daumen und Mittelfinger fixiert, die ruhende Hand hält das andere Fadenende mit dem Daumen und Zeigefinger.
- Der Zeigefinger der knotenden Hand fungiert als "Hypomochlion", so dass der Faden darüber läuft.
- Mit der ruhenden Hand den anderen Faden dazu parallel führen.
- Es erfolgt eine "Umwendbewegung" mit dem Zeigefinger der knotenden Hand, so dass der Faden durch die gebildete Schlaufe gezogen werden kann.
- Beim Durchzug wird das Fadenende in der knotenden Hand losgelassen und gleichzeitig zwischen Zeigefinger und Mittelfinger erneut gegriffen.
Herunterschieben und Festziehen
- Zur Demonstration der Knotentechnik im Video wird der Knoten zunächst mit viel Platz in der Breite angelegt, um gut zwischen den beiden Fadenverläufen unterscheiden zu können.
- Während einer Operation ist der Platz aber limitiert. Oft muss der Knoten in der Tiefe zu liegen kommen. Deshalb wird der Knoten am Fadenende bzw. an der Oberfläche vorgelegt und dann mit der knotenden Hand am
ruhenden Faden heruntergeschoben. Erst in der Tiefe erfolgt das Festziehen.
Kompletter Knoten: Kombination der Teilknoten Es ist egal, mit welchem Teilknoten begonnen wird. Wichtig ist beide Teilknoten abzuwechseln, um so Zugfestigkeit zu ermöglichen bzw. ein Herausrutschen zu
verhindern. Bewährt hat sich folgende Kombination:
- zweimal der "Hinknoten" und gut festziehen
- "Rücknoten" zur festen Verankerung
- zur Stabilisierung zweimal "Hin- und Rücknoten"
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Fallstricke und Tipps Luftknoten entstehen, wenn die Teilknoten nicht ausreichend angezogen werden und die Spannung des ruhenden Fadens zu gering ist.
- Beim Knoten im OP-Situs besonders darauf achten, dass am einzuknotenden Gewebe (z. B. Gefäßligatur) nicht zu sehr gezogen wird, sonst ist ein Abreißen vorprogrammiert!
- Gerade beim Erlernen der Knotentechnik gilt: Übung macht den Meister! Baumwollfäden eignen sich zum Lernen hervorragend.
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