9. SCHACH-OPEN (16./17. Juni 2001)
NORTHEIM Am Samstag und Sonntag rauchten in der Pausenhalle der Northeimer RealschuIe am Schuhwall die Köpfe: 19 teilweise weit angereiste Schachspieler ermittelten in neun Runden den Sieger im 9. Northeimer Schnellschach-Turnier "Northeim Open". Obwohl die Teilnehmerzahl nicht ganz den Erwartungen des ausrichtenden Schachclubs Schwarz-Weiß Northeim entsprach, im Vorjahr gingen noch 27 Spieler an die Bretter, zeigte sich der Vorsitzende des Vereins und Turnierleiter, Michael Schulz, mit der hochkarätigen Besetzung zufrieden.
Besonders das aus Kasachstan stammende und für Hermania Kassel startende Spätaussiedler-Ehepaar Tamara und Robert Klink drückte dem Turnier seinen Stempel auf. Tamara KIink, eine weibliche Großmeisterin, die zu den ersten dreißig Frauen der Welt gezählt wird, belegte am Ende Platz drei. Souveräner Sieger nach neun jeweils per Computer ausgelosten Schnellschach-Runden nach Schweizer System, in denen jeder Spieler nur jeweils dreißig Minuten Bedenkzeit hatte, wurde Robert KIink mit 8,5 Punkten. Nur gegen seine Frau Tamara leistete er sich ein Remis.
Den zweiten Platz belegte Andreas Herrmann - (HSK-Post SV Hannover) mit 6,5 Punkten vor Tamara KIink (6,0), Holger Hebbinghaus (SK Marnstorf/6,0), Stephan Bruchmann (WeDa Berlin/5,5) und Stephan Kobs (Tempo Göttingen/5,0).
Als bester Northeimer wurde Klaus Sager, der mit 5,0 Punkten auf Platz neun landete, mit dem von der Stadt Northeim gestifteten Wanderpokal ausgezeichnet.
Wegen der begrenzten Bedenkzeit kam bei manchen Akteuren in den Endspielen große Hektik auf. Sogar Verwarnungen mußte der Turnierleiter aussprechen. Für den wegen des Niedersachsentages in Lüneburg verhinderten Schirmherrn des Turniers, Bürgermeister Dr. Hans-Peter Voigt, nahm Michael Schulz, Pokalgewinner des Vorjahrs, die Siegerehrung vor.
Neben Geldpreisen in Höhe von insgesamt 980 DM, der Sieger Robert Klink erhielt allein 400 DM, gab es für alle anderen Teilnehmer Sachpreise, die der Verein schachbegeisterten Northeimer Geschäftsleuten und dem Einsatz seiner Mitglieder Karl-Heinz Danne und Hans-Joachim Rodemann verdankt.
Michael Schulz bedauerte, daß sich die Spieler aus der Region, Einbeck, Südharz oder Göttingen, so rar gemacht hatten, sah aber ein gelungenes Turnier mit idealen Bedingungen in der von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellten Pausenhalle der Realschule.
Dort soll auch die nächste große Schachveranstaltung in Northeim stattfinden Der Schachclub Schwarz-Weiß Northeim hat sich als Ausrichter der Bezirksmeisterschaften vom 3. bis 5. Oktober beworben.
Ergebnistabelle
Artikel aus der HNA, 19. Juni 2001
8. SCHACH-OPEN (2./3. September 2000)
NORTHEIM -- 27 bis aufs Äußerste konzentrierte Turnierschachspieler, knisternde Spannung, ein letzter abschätzender Blick zum Kontrahenten auf der anderen Seite des Brettes. Dann werden die Bretter zur ersten Runde der Northeimer Schnellschach Open in der Pausenhalle der Realschule freigegeben. Das leise Ticken der Schachuhren begleitet jeden Bauern-, Springer-, oder Damenzug.
Magdeburger reiste an
Die Zeit müssen sich die Teilnehmer dieses Turniers gut einteilen. Jeder Schachspieler hat nur 30 Minuten zur Verfügung, um seinen Gegner in ein Mattnetz zu verstricken, oder diesen Drohungen mit Erfolg auszuweichen. Nach maximal einer Stunde Bedenkzeit ist die erste Runde zu Ende. Kurze Verschnaufpause, dann steht die nächste Paarung an, die per Computer ausglost wird.
Neun Mal sollte sich diese Anspannung für alle Teilnehmer des 8. Northeimer Schnellschach-Turniers an den beiden Spieltagen wiederholen.
Eingeladen hatte zu dieser Veranstaltung der Schachclub Schwarz-Weiß Northeim. Die Schirmherrschaft übernahm wie in den vergangenen Jahren der Northeimer Bürgermeister Dr. Hans-Peter Voigt.
Sogar aus Magdeburg reiste Bundesligaspieler Alexander Markgraf an, um an diesem traditionsreichen Turnier teilzunehmen. Den Besten winkten immerhin Preisgeder von insgesamt 1.350 DM. Alle übrigen Teilnehmer kämpften um die vielen Sachpreise, gestiftet von schachbegeisterten Sponsoren unter den Northeimer Geschäftsleuten.
Sieben Teilnehmer stellte der ausrichtende Schachclub, die sich gegen die starke Konkurrenz zunächst behaupteten und am Ende des ersten Tages nach fünf Runden ausgezeichnete Mittelplätze belegten.
Ganz anders verlief dann der zweite Turniertag. Partie um Partie ging verloren, Punkt um Punkt wurde abgegeben. Fast alle Schwarz-Weißen fanden sich am Tabellenende wieder. Nur Michael Schulz, Turnierleiter und erster Vorsitzender, konnte mit zwei Siegen und zwei Remis mithalten. Der sechste Platz mit 5,5 Punkten aus neun Partien wurde bei der Siegerehrung mit dem Wanderpokal der Stadt für den besten Northeimer belohnt.
Turniersieger wurde Frank Sawatzki (Tempo Göttingen) vor dem Bundesligaspieler Alexander Markgraf (USC Magdeburg) und dem Niedersachsenmeister von 1997, Wilfried Bode (SC Bad Salzdetfurth).
Ergebnistabelle
Siegerehrung der Northeim Schnellschach Open. Von links: Alexander Markgraf (Magdeburg), Michael Schulz mit dem Wanderpokal der Stadt (Schachclub Schwarz-Weiß Northeim), Turniersieger Frank Sawatzki (Göttingen) und Wilfried Bode (Bad Salzdetfurth).
(Foto: nh)
Artikel aus der HNA, 8. September 2000
7. SCHACH-OPEN (25./26. September 1999)
Tief gebeugt, die Ellenbogen auf die Tischkanten gestützt,
sitzen sich die Kontrahenten gegenüber, die Blicke fest auf das
Brett mit den 64 Feldern gerichtet. Ohne lange zu überlegen,
werden zu Beginn der Partien Bauern, Läufer, und Springer
gezogen. Und automatisiert folgt auf jeden Zug der Schlag auf die
Schachuhr.
Die Bedenkzeit
Zeit ist kostbar für die 29 Spieler, die am Wochenende bei den
"Northeim Open", dem Schnell-Schachturnier des
Northeimer Schachvereins Schwarz-Weiß, teilnehmen. Denn bei den
späteren Spielkonstellationen müssen sie schon mal länger überlegen.
Jeder der Teilnehmer hat pro Spiel nur 30 Minuten Bedenkzeit. In
maximal einer Stunde ist eine solche Partie also beendet.
Allerdings sind die meisten Kämpfe um den weißen und schwarzen
König schon vorher entschieden. Wegen der geringen Bedenkzeit -
ein normales Turnierspiel dauert bis zu sieben Stunden - ist die
Fehlerquote entsprechend hoch, erläutert Turnier-Mitorganisator
Stefan Grosse: "Die meisten verlieren, weil sie irgend etwas
übersehen haben." Remis seien sehr selten.
Der Schachverein Schwarz
Weiß spielt mittwochs von 18 bis 20 Uhr und freitags ab 20 Uhr
im Northeimer Gemeindehaus der evangelischen Kirche, Teichstraße
38. 29 Spieler kämpften mit den Bauern, Läufern, Springern und
Damen darum, ihre Gegner möglichst schnell "matt" zu
setzen. Im Vordergrund rechts Tite1verteidiger Sven Joachim (Isernhagen),
der am Ende auf den zweiten Ptatz kam.
ENDTABELLE
(Foto: Weiss)
"Glückseffekt"
Das schnelle Spiel eröffne schlechteren Spielern die Chance,
auch mal einen deutlich Besseren Schach-Crack zu schlagen. Durch
den "Glückseffekt" gebe es häufiger Überraschungen.
Etwas enttäuscht waren die Verantwortlichen von Schwarz-Weiß
Northeim, daß, nachdem im vergangenen Jahr 56 Spieler angetreten
waren, diesmal nur 29 Spieler aus der Kreisstadt und der Umgebung,
aber auch aus Isemhagen, Delmenhorst und Böblingen gekommen
waren. Einen Grund sieht Grosse in einem auf dieses Wochenende
verlegten Mannschaftskampf im Solling, der es einigen Spielern
unmöglich gemacht hat zu kommen. Ein Trost ist für ihn die
qualitativ gute Besetzung des Turniers. "Das ist eines der
bestbesetzten Turniere in Südniedersaehsen", sagt Grosse.
Nehmen nach seinen Worten doch auch einige Bundesliga- und
Zeitliga-Spieler teil.
Titelverteidiger Zweiter
Am Ende setzte sieh der Niedersachsenmeister von 1997, Wilfried
Bode aus Bad Salzdetfurth, vor dem Titelverteidiger Sven Joachim
(Isernhagen) durch. Damit haben sich nach den Worten des Schwarz-Weiß
Vorsitzenden Michael Schulz die Turnier-Favoriten durchgesetzt.
Den dritten Platz errang Frank Sawatzki (Göttingen) vor dem
Deutschen A-Jugendmeister im Schach von 1995, Arnd Lauber (Delmenhorst).
Der beste Northeimer war Heinz-Walter Köhler.
ENDTABELLE
(ows)
Artikel aus der HNA, 30. September 1999
6. SCHACH-OPEN (19./20. September 1998)
Der Schachverein Schwarz-Weiß Northeim richtete am Wochenende zum sechsten Male sein traditionelles Schnellschach-Open aus (9 Runden/30 Minuten). Im Vereinsheim EnJoy in der Stettiner Straße konnte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Voigt, der Schirmherr der Veranstaltung, zur Eröffnung am Samstag morgen 56 teilweise von weither angereiste Schachspieler begrüßen. Gleich zwei Internationale Schachmeister, zwei FIDE-Meister, mehrere Bundesligaspieler und zwei Niedersachsenmeister führten das bisher mit Abstand spielstärkste Teilnehmerfeld bei dieser Veranstaltung an, darunter auch 14 Spieler des gastgebenden Vereins Schwarz-Weiß Northeim. 18 Teilnehmer besaßen eine Wertungszahl über DWZ 2000, der Schnitt der besten 10 Schachspieler lag bei DWZ 2312.
Der Turniersaal im Spiellokal von Schwarz-Weiß Northeim. Am
vorderen Brett rechts der spätere Sieger Sven Joachim, dahinter
Dirk Sroka und Wilfried Bode. Links FM Schwekendiek, Frank
Buchenau, Wladimir Degen, IM Bangiev.
Am Ende siegte ein Spitzenspieler des Zweitbundesligisten SG Isernhagen, Sven Joachim, souverän mit 8,5 Punkten aus 9 Partien und konnte verdient den Siegerscheck über 500 DM mit nach Hause nehmen. Zweiter wurde der Titelverteidiger Wilfried Bode vom einheimischen SC Northeim mit 7 Punkten vor den mit 6,5 Zählern punktgleichen IM Alexander Bangiev (SG Isernhagen) und Frank Buchenau (SG Tempo Göttingen). Sieger der Seniorenkategorie wurde der Internationale Meister Mark Ousatchi (SG Eilenriede) mit 5,5 Punkten auf Platz 15, bester Jugendlicher Jakob Petiko (SV Breitenworbis) als 16. mit 5,5 Punkten, der gleichzeitig in der Kategorie Spielstärke unter DWZ 1800 siegte. In der Kategorie Spielstärke unter DWZ 2000 siegte Bernd Grohmann (SG Tempo Göttingen) mit 5,5 Punkten auf Platz 13. Bester Teilnehmer des gastgebenden Schachvereins Schwarz-Weiß Northeim wurde Dirk Sroka mit 5 Punkten auf Platz 19, beste Dame Susanne Elborg, ebenfalls Schwarz-Weiß Northeim, mit 5 Punkten als 24. Sie gewann gleichzeitig die Kategorie Spielstärke unter DWZ 1600.
Turniersieger Sven Joachim (Mitte), flankiert vom Zweiten,
Wilfried Bode (links) und IM Alexander Bangiev.
Insgesamt konnten dank der
Spendenfreudigkeit der Northeimer Geschäftswelt Geldpreise von
über 1.800 DM und Sachpreise im Wert von 1.200 DM verteilt
werden. Kein Teilnehmer ging leer aus; selbst der letzte erhielt
noch ein Schachbuch als Preis.
Unter der souveränen Turnierleitung von Stefan Grosse, dem
Vorsitzenden des gastgebenden Vereins, entwickelte sich bereits
am ersten Wettkampftag eine interessante Veranstaltung mit
einigen Überraschungen. Zwar landete mit Sven Joachim der
spielstärkste Teilnehmer einen Sieg nach dem anderen und führte
mit der Maximalausbeute von fünf Siegen aus fünf Partien. Doch
dahinter kam es zum Drame: Wilfried Bode, der Titelverteidiger
und Lokalmatador, der bisher an allen Northeimer Open-Turnieren
teilgenommen hatte, mußte ausgerechnet in seiner 50. Partie
dieses Turniers die erste Niederlage einstecken und fand sich
nach dem ersten Tag mit nur 3 Punkten auf dem enttäuschenden 13.
Rang wieder. Dafür lehrte mit Dirk Sroka ein anderer Northeimer
der Konkurrenz das Fürchten: Er besiegte IM Ousatchi und andere
in der Spielstärke weit vor ihm rangierende Teilnehmer und lag
mit 3,5 Punkten und Kontakt zur Führungsspitze auf einem
hervorragenden geteilten 8. Platz.
Doch hatte der erste Tag zu viel Kraft gekostet. Nachdem die
Gegner nun gewarnt waren, konnte Sroka am Sonntag nur noch 1,5
Punkte aus 4 Partien erreichen und rutschte ins vordere
Mittelfeld ab. Dafür fand Bode wieder zu gewohnter Stärke zurück
und startete eine fulminante Aufholjagd. Mit 4 Siegen in Folge
rollte er das Feld von hinten auf und erreichte am Ende
hochverdient noch den zweiten Platz. Eine großartige Serie wurde
damit fortgesetzt: Bei seinen sechs Teilnahmen an diesem Turnier
schnitt er nie schlechter als auf dem 2. Platz ab!
Eine besondere Anerkennung und der Fairneßpreis, falls es einen
solchen denn gegeben hätte, gebührt dem Sieger Sven Joachim.
Obwohl er bereits vor der letzten Runde als Sieger feststand,
einigte er sich in der letzten Partie mit seinem Gegner nicht
etwa auf ein "Gentlemenremis", sondern kämpfte weiter
um einen Sieg, den er in der letzten noch laufenden Partie der
gesamten Veranstaltung schließlich unter dem Applaus der
umstehenden Kibitze auch erreichte.
Insgesamt hinterließ die Veranstaltung einen äußerst positiven
Eindruck: Die Turnierorganisation klappte dank vieler
freiwilliger Helfer reibungslos, Streitfälle gab es nicht zu
vermelden und eine Unstimmigkeit konnte schnell behoben werden.
Der Tenor der beteiligten Spieler, die fast ausnahmslos noch die
Siegerehrung am späten Sonntag nachmittag verfolgten, war
einstimmig: "Wir kommen im nächsten Jahr wieder".
Die Stadt Northeim ist auf dem besten Wege, sich als eine
Schachhochburg in Süd-Niedersachsen endgültig zu etablieren.
Bereits in einem Monat steht die nächste Großveranstaltung auf
dem Programm: Ende Oktober werden die beiden Northeimer
Schachvereine gemeinsam die Bezirksmeisterschaften ausrichten.
5. SCHACH-OPEN (13./14. September 1997)
Das 5. Northeim-Schnellschach-Open
fand am 13./14. September im Northeimer Kommunikations- und
Aktionszentrum statt. Die Zeit ist gekommen, eine kurze Bilanz zu
ziehen.
Daß diese Veranstaltung überhaupt durchgeführt werden konnte,
ist einzig der Spendenfreundlichkeit der Northeimer Geschäftswelt
zu verdanken. So gebührt der Dank der Veranstalter neben allen
freiwilligen Helfern, die die organisatorischen Schwierigkeiten
zu meistern halfen, besonders den zahlreichen Sponsoren der
Veranstaltung, die neben Geldspenden in Höhe von insgesamt knapp
DM 1000 auch Gutscheine und wertvolle Sachspenden (geschätzte Höhe
ca. DM 800) stifteten. Die Aussicht auf den Gewinn dieser
Preise ließ einige Schachspieler von weit her anreisen und
garantierte damit erst den hochkarätigen Rahmen dieser überregionalen
Veranstaltung.
Insgesamt nahmen 38 Schachspieler am 5. Northeim-Open teil.
Der stärkste Spieler nach internationaler Wertungszahl war der
russische Internationale Meister Valerij Broznik (ELO 2405),
vor dem einheimischen Spieler des SC Northeim Wilfried Bode
(ELO 2400; DWZ 2360) und dem russischen Meisterspieler Sergej
Pestov (ELO 2335). Insgesamt besaßen 12 Spieler eine
Wertungszahl über DWZ 2000 - also knapp ein Drittel der
Teilnehmer. Dies verlieh dem Turnier eine vorzügliche Spielstärke.
Unter den Teilnehmern befanden sich neben dem Ausnahmetalent
Wilfried Bode noch weitere 10 Spieler aus Northeimer
Schachvereinen, die sich allesamt prächtig schlugen und am
Ende Plätze im Mittelfeld belegten. Wann sonst haben Spieler aus
der Region schon die Gelegenheit, sich mit internationalen und
starken überregionalen Schachspielern zu messen?
Die Veranstaltung verlief in äußerst harmonischer Atmosphäre.
Der einzige Streitfall wurde vom Schiedsgericht schnell
geschlichtet. Die großzügen Räumlichkeiten des KAZ
erlaubten es Teilnehmern wie Zuschauern, die besonders am 2.
Veranstaltungstag das Turnier besuchten, jede laufende Partie zu
verfolgen und zu "kibitzen", ohne die Spieler zu stören.
Zweimal brandete spontaner Applaus an den umlagerten Führungsbrettern
auf: Am ersten Tag, als Wilfried Bode eine druckvolle Stellung
gegen Sergej Pestov in ein gewonnenes Bauernendspiel umwandeln
konnte und damit als Führender in die "Halbzeitpause"
ging, sowie am 2. Tag, als Bode in der Vorschlußrunde am
Spitzenbrett in einer spannenden, kampfbetonten Partie auch den
Internationalen Meister Broznik bezwang und so den Grundstein für
seinen Turniersieg (8 Punkte aus 9 Partien) legte.
Auch für das leibliche Wohl von Teilnehmern und Zuschauern war
gesorgt: Freiwillige Helfer des gastgebenden Schachvereins
Schwarz/Weiß Northeim verkauften Getränke und belegte Brötchen
zum Selbstkostenpreis.
Aus Sicht der Veranstalter hätte das Turnier gar nicht besser
enden können: Ein Einheimischer gewann das überregionale
Turnier und erhielt bei der Siegerehrung aus der Hand des
Schirmherrn der Veranstaltung, Northeims Bürgermeister Hans-Peter
Voigt, einen Umschlag mit dem Siegerpreis von DM 500. Den
eigentlich für den Sieger vorgesehenen Bildband über die
Geschichte der Stadt Northeim (wer konnte auch ahnen, daß ein
Northeimer gewinnen würde?!) durfte der Turnierzweite (7,5
Punkte), Stephan Bruchmann aus Berlin, mit nach Hause
nehmen - selbstverständlich zusätzlich zu seinem Preisgeld von
DM 300. Der von der Volksbank Göttingen/Northeim gestiftete
dritte Preis (DM 200) ging an IM Broznik (6,5 Punkte). Auch der 4.
und 5. erhielten noch Geldpreise.
Ungewöhnlich war, daß alle Teilnehmer der Vanstaltung
mindestens einen schönen Preis mit nach Hause nehmen durften --
vielleicht verließ deshalb kein Schachspieler das Spiellokal vor
dem Ende der Siegerehrung?! Sonderpreise gab es für den besten
Teilnehmer des Gastgebervereins Schwarz/Weiß Northeim (Alf Özen
auf Platz 14 mit 5 Punkten) und den besten Jugendlichen unter 16
Jahren (Kim Long Ly aus Ricklingen auf Platz 31 mit 2,5
Punkten). Zusätzlich erhielten alle jugendlichen Schachgäste
zum Abschluß zusätzlich noch Baseballmützen und Bälle.
Viele Teilnehmer äußerten bereits ihr Interesse, unsere
Veranstaltung auch im nächsten Jahr wieder zu besuchen. Da der Schachverein
Schwarz/Weiß Northeim dann sein 10-jähriges Bestehen feiern
wird, beginnen bereits jetzt die Planungen zur Durchführung
einer noch größeren Schachveranstaltung.
Zum Schluß möchte sich der Schachverein Schwarz/Weiß Northeim noch einmal herzlich bei allen Sponsoren und Helfern bedanken, die das 5. Northeim-Open zu einem schönen Erfolg werden ließen!
4. SCHACH-OPEN (7./8. September 1996)
Göttinger Frank Buchenau setzt sich knapp durch
NORTHEIM : Zwei Tage lang
stand das Spiellokal des Schachvereins Schwarz-Weiß Northeim,
das Biercafé EnJoy an der Stettiner Straße, ganz im Zeichen der
vierten Northeimer Schach-Open, zu der sich 26 Spieler versammelt
hatten.
Die Vorbereitung und Turnierleitung lag in den Händen von Gordon
Neumann, Michael Schulz und Hans-Joachim Rodemann. Ehe der Sieger
Frank Buchenau von Tempo Göttingen den stolzen Geldpreis von 500
DM entgegennehmen konnte, waren am Samstag von 14 bis 19 Uhr und
am Sonntag von 10 bis 16.30 Uhr elf anstrengende Runden nach dem
"Schweizer System" zu absolvieren.
Eine schwierige
Aufgabe scheint der Northeimer Wilfried Bode (2. von links)
seinem grübelnden Gegner im Northeimer Schachturnier gestellt zu
haben.
(Foto: nh)
Besonders die ersten drei, allesamt
Spitzenspieler des Bezirks, lieferten sich einen harten Kampf.
Dabei mußte sich Lokalmatador Wilfried Bode (Schachclub Northeim)
mit Platz zwei bescheiden, der ihm immerhin noch 250 DM eintrug.
Starke Göttinger
Dritter wurde Frank Sawatzki (Tempo
Göttingen), der sich gegen seinen Clubkameraden Buchenau die
einzige Niederlage leistete und dafür 150 DM erhielt. Wilfried
Bode trennte sich von seinen beiden Hauptkonkurrenten jeweils
Remis.
Hinter weiteren zwei Göttingern belegte Marco Rieß als bester
Spieler des gastgebenden Schachvereins Schwarz-Weiß Northeim den
sechsten Platz. Die Teilnehmer zeigten sich mit dem Ablauf des
Turniers hochzufrieden, zumal bis zum 26. Platz von Northeimer
Geschäts1euten gespendete Preise bereitstanden.
Mit diesem Turnier hat zugleich das neue Spiellokal, dessen
Besitzer Dimitrios und Marias Gavros dem Schachverein Schwarz-Weiß
nicht nur seit Anfang September eine geeignete "Heimstatt"
bieten, sondern auch den zweiten Preis stifteten, seine
Feuertaufe bestanden.
Hier werden auch die Punktspiele ausgetragen, für die ab 13.
Oktober erstmals drei Mannschaften des SV Schwarz-Weiß Northeim
an den Start gehen, der damit in der Bezirksliga, Kreisliga und
Kreisklasse vertreten ist.
Die Ergebnisse
Ergebnis der 4. Northeimer Schach-Open: 1. Frank Buchenau (Tempo Göttingen) 9,5 P., 2. Wilfried Bode (SC Northeim) 9.0 P., 3. Frank Sawatzki (Tempo Göttingen) 9.0 P., 4. Gerd Reim 7,0 P., 5. Günter Michalke (beide Tempo Göttingen) 6,5 P., 6. Marko Rieß (SW Northeim).
(Foto: nh) Nach der Siegerehrung der 4. Northeimer Schach-Open: (von links) Gerd Reim (4.), Frank Sawatzki (3.), Doniel Cotenescu, Frank Buchenau (1.), Wilfried Bode (2.), Stefan Grosse (Turnierleitung), Vereinswirt Dimitrios Gavros, Michael Schulz (Turnierleitung), Marco Rieß (6.) und Hans-Joachim Rodemann (Turnierleitung).
(gsy)
(Hessische-Niedersächsische Allgemeine Zeitung)